Ist der Islam für Rückständigkeit verantwortlich?

Ist der Islam für Rückständigkeit verantwortlich?

In den „Qualitätsmedien“ wird (u.a. mit Bezeichnungen wie „mittelalterlich“) immer wieder suggeriert, dass der Islam für vermeintliche Rückständigkeiten in der islamischen Welt verantwortlich ist. Eine gründliche Untersuchung zeigt: Der Herausbildung der islamischen Zivilisation folgte eine Periode unglaublichen wissenschaftlichen Fortschritts.

Die Entstehung der islamischen Zivilisation begann mit der Hedschra im Jahr 622 n. Chr. In Medina entstand in der Folge eine neue, nach den Gesetzen des Islams funktionierende Ordnung. Der überwältigende kulturelle Aufschwung der Wüstenaraber nach dem Auftreten des Islam ist auch als „arabisches Wunder“ bezeichnet worden und kann als eine der merkwürdigsten Erscheinungen der Geistesgeschichte angesehen werden. Die Wüstenaraber hatten vorher zu keiner Zeit – weder kulturell noch politisch – eine Rolle gespielt. Ihr Aufstieg erfolgte in kürzester historischer Frist und praktisch aus dem Nichts. Sicher hatte Mohammed die vorher von Stammeskriegen gekennzeichnete Arabische Halbinsel befriedet und politisch geeint – es war aber die neue Religion, die ein geistiges Klima schuf, in dem die Wissenschaften gedeihen konnten und es zu ungeheuren kulturellen Leistungen kommen konnte. Denn der Islam betrachtet den Erwerb von Wissen als eine Verpflichtung für jeden Muslim bzw. für jede Muslima. In einer Überlieferung des Propheten heißt es in diesem Zusammenhang: „Das Streben nach Wissen ist eine Pflicht für jeden Muslim.“ Der Islam, der heutzutage im Westen häufig für Rückständigkeit und Unterentwicklung verantwortlich gemacht wird, kann in Wirklichkeit durchaus als Religion des Wissens bezeichnet werden. Für den Islam hat das Wissen eine große Bedeutung, der Koran betrachtet es als Grundlage für die Unterscheidung zwischen den Menschen. Folglich hatten die Gelehrten in der muslimischen Gesellschaft stets ein hohes Ansehen. Im Koran wird dies wie folgt beschrieben: […] Sprich: Sind etwa diejenigen, die wissen, und diejenigen, die nicht wissen, gleich? Doch bedenken nur diejenigen, die Verstand besitzen. (Q 39:9)

Herausragende islamische Wissenschaftler

Die Bedeutung, die der Islam dem Erwerb von Wissen beimisst, führte in der muslimischen Gesellschaft schließlich dazu, dass das Suchen, Forschen und Erlernen von Wissen sowie die Leistungen der Gelehrten als eine Form der Anbetung gesehen werden. So entstanden in wenigen Jahrzehnten Zentren für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung wie in Bagdad. Die führende Stellung der islam. Welt im Bereich der Wissenschaften ist noch heute an der arabischen Vorsilbe al- bei grundlegenden Fachbegriffen wie Algebra, Alchemie und Alkalien erkennbar. Da man die Freiheit der Forschung stets förderte, waren muslimische Gelehrte nicht selten auch Fachleute auf unterschiedlichen wissenschaftlichen Gebieten.

Beispielsweise haben muslimische Gelehrte wie Ǧābir b. Hayyān (Geber; gest. 815), al-Ḫawārazmī (Algorismi; gest. 850), Ibn Sīnā (Avicenna; gest. 1037), Ibn Rušd (Averroes; gest. 1198), Faḫr ad-Dīn ar-Rāzī (gest. 1209), Ibn an-Nafīs (gest. 1288) und andere, große Errungenschaften in natur- und geisteswissenschaftlichen Themengebieten, wie Medizin, Mathematik, Chemie, Physik, Astronomie, Geographie und Philosophie, hervorgebracht. Folglich gab es, im Gegensatz zur Entwicklung im christlichen Abendland, keinen Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion. So hat die islamische Zivilisation den wissenschaftlichen Fortschritt vorangetrieben, nachdem die Welt lange Zeit von der griechischen Wissenschaft dominiert wurde. Dezimalbrüche, Neuerungen in Algebra, Geometrie und Trigonometrie wurden erstmals während dieser Epoche von muslimischen Denkern erfunden. Ebenso wurde die Zahl 0, die bis dahin in Europa unbekannt war, in der Mathematik hinzugefügt. Darüber hinaus hatten Wissenssuchende, unabhängig von Nationalität, Religion oder Rasse, Zugang zu den islamischen Universitäten in Andalusien, Bagdad, Sizilien, Ägypten usw.

Wissenschaftliches Erbe

Die Muslime sammelten das griechische Vermächtnis und übersetzten es auf verlässliche und glaubwürdige Weise ins Arabische, bevor diese ins Lateinische übersetzt werden konnten. Die Übersetzungen und Kommentare zu den Büchern der alten, griechischen Philosophen entstanden daher großteils an diesen Universitäten. Während die Schriften Platons und Aristoteles in Europa verpönt waren, bewahrte sie die arabische Übersetzung davor, verloren zu gehen. Auf diese Weise hat die islamische Zivilisation der Menschheit in relativ kurzer Zeit ein gewaltiges Erbe hinterlassen. Schließlich konnten europäische Gelehrte erst darauf aufbauend in vielen Wissensbereichen Fortschritte erzielen und neue Erfindungen sowie Entdeckungen machen.

Bild: Zeichnung des Astronomen al-Battani

Saudi-Arabien baut “neue Kaaba”

Saudi-Arabien baut “neue Kaaba”

Die Kaaba (“Kubus” bzw. “Würfel”) ist bekanntermaßen das zentrale Heiligtum des Islam. Im Islam gilt sie als das Haus Gottes (baitullah), das zum ersten Mal der erste Mensch (und Propheten) Adam (a.) erbaute, jedoch in Vergessenheit geriet, bevor Abraham (a.) und sein Sohn Ismael zu dieser Stelle geführt wurden und sie neu aufbauten. Sie markiert die Gebetsrichtung (qibla) und ist das Zentrum der Riten der Pilgerfahrt (hadsch).

Benötigt die Menschheit eine „neue Kaaba“? Wenn es nach den Plänen des saudischen Kronprinzen Muhammad bin Salman (MBS) geht, ist dies offenbar der Fall. Der saudische Kronprinz hat nun den Entwurf von Mukaab (der Würfel), dem neuen Stadtzentrum der Hauptstadt enthüllt.

Im Mittelpunkt des Stadtzentrums von Riad soll ein riesiger Kubus als neues Herz der Stadt entstehen, der 400 Meter hoch sein und bis 2030 fertiggestellt werden soll. Im Mukaab soll ein futuristisches Unterhaltungszentrum mit Kinos, Restaurants, Geschäften und Luxushotels entstehen, in dem die Besucher mit Holografie und virtueller Realität in Unterwasserwelten, Marslandschaften oder Schneegebirge mit fliegenden Drachen entführt werden.

Der formale Bezug zum Sakralbau in Mekka dürfte keinem der Planer entgangen sein – der Mukaab hat dieselbe geometrische Struktur wie die Kaaba, das Heiligtum der Muslime in Mekka, das die muslimischen Pilger bei der Hadsch umkreisen. Aus religiöser Sicht erscheint das Projekt höchst problematisch, denn es ist zu befürchten, dass dieses gigantische Projekt einer „neuen Kaaba“ auf unabsehbare Zeit die eigentliche Kaaba mit ihrer religiösen Bedeutung in den Schatten stellt. Die „neue Kaaba“ ist nicht nur weitaus gigantischer als die Kaaba in Mekka, sie wird bis zu ihrer Fertigstellung und darüber hinaus die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. MBS will die Zahl der Touristen in seinem Land verfünffachen.

Heiligtum des Kapitalismus

Der Unternehmensberater Sami Hamdi bezeichnet den Mukaab als die „neue Kaaba der Unterhaltung“. Hamdi zufolge verfolgt der Kronprinz seit Längerem das Ziel, die Rolle der Religion im Land zurückzudrängen. Vor vier Jahren war MBS auf das „Dach“ der Kaaba in Mekka geklettert, was in religiösen Kreisen Unmut auslöste.

Der Journalist Murtaza Hussein bezeichnete die geplante Mukaab als eine „neue Kaaba des Kapitalismus“. Das ist vielleicht treffender, denn MBS baut seine Luxushotels und Geschäfte für Reiche als einen Tempel, in dem man die Götzen des Geldes und Materialismus huldigt. 

Bild: Entwurf des geplanten Mukaab.

Chat GPT beantwortet Fragen zu Frauenrechten in Europa und im Islam

Chat GPT beantwortet Fragen zu Frauenrechten in Europa und im Islam

Das mit am meisten gehypte Internet-Tool ist aktuell die künstliche Intelligenz, das Chat GPT

Was ist das? Das „Chat Generative Pre-trained Transformer“ des US-Startups OpenAI ist seit dem 30. November frei und kostenlos für alle zugänglich. Diese künstliche Intelligenz führt Gespräche und schreibt Texte wie eine andere Person. Gefüttert wurde die künstliche Intelligenz mit Informationen und Daten bis zum Jahr 2021. Aktuelle politische Themen wie der Ukraine Krieg existieren daher nicht in dem Programm. 

Der Chat kann Gedichte schreiben, Hausarbeiten erledigen, Texte zusammenfassen, Dinge programmieren und Antworten zu allen möglichen Themenbereichen bereitstellen.

Der Bot erklärt immer wieder, dass er keine eigene Meinung vertritt. Der Zusammenhang zur woken Einstellung des Bots ist jedoch unverkennbar.

Ein Investor war Elon Musk, der mit tesla nun jedoch eine eigene KI programmiert. Ein weiterer Hauptinvestor ist Microsoft, sie versprechen sich damit einen nicht unbeträchtlichen Marktanteil für ihre Suchmaschine.

Bisher gibt es natürlich noch viele Probleme und falsche Informationen vom KI. Die KI soll sich aber im Laufe der Zeit immerw eiter verbessern und dazu lernen.  

Heute interessiert uns die Rolle der Frauen im Islam und in Europa. Was kann uns die künstliche Intelligenz dazu sagen, was ist die Haltung der Intelligenz dazu?

Inwiefern wurden Frauen im 18Jh, 19Jh und 20 Jh in Europa unterdrückt

Frauen in Europa wurden im 18. 19. und 20. Jahrhundert in vielerlei Hinsicht unterdrückt. Einige der wichtigsten Formen der Unterdrückung waren:

  • Bildung: Frauen hatten oft nur begrenzten Zugang zu Bildung und waren von höheren Bildungseinrichtungen ausgeschlossen.
  • Arbeit: Frauen hatten oft nur begrenzte Möglichkeiten, außerhalb des Haushalts zu arbeiten und wenn sie arbeiteten, waren sie oft schlechter bezahlt als Männer.
  • Rechtliche Unterdrückung: Frauen hatten oft weniger Rechte als Männer, insbesondere in Bezug auf Eigentum, Erbschaft und politische Beteiligung.
  • soziale Unterdrückung: Frauen wurden oft von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen unterdrückt, die besagten, dass ihre Hauptaufgabe die Hausarbeit und die Pflege der Familie war.
  • sexuelle Unterdrückung: Frauen wurden oft als moralisch und sexuell unterlegen betrachtet und sexuelle Freiheit und Selbstbestimmung waren ihnen oft verwehrt.

Im Laufe der Zeit gab es jedoch auch Fortschritte in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter in Europa. Es gab Frauenbewegungen und soziale Reformen, die dazu beigetragen haben, die Rechte von Frauen zu verbessern und die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern.

Welche Rechte haben die Frauen im Islam?

Die Rechte von Frauen im Islam sind ein komplexes und kontroverses Thema. In den meisten islamischen Ländern gibt es traditionelle Vorstellungen und Praktiken, die die Rechte von Frauen einschränken, wie z.B die Idee das Frauen unter der Vormundschaft von Männern stehen.

Laut der islamischen Lehre haben Frauen jedoch das gleiche Recht auf Bildung und Arbeit wie Männer. Sie haben auch das Recht auf Eigentum und Erbschaft und haben das Recht, eigene Verträge abzuschließen und Zeugnisse abzugeben. Im Gegensatz zu einigen anderen Religionen, ist die Eheschließung im Islam ein gegenseitiger Vertrag zwischen Mann und Frau, und die Ehefrau hat das Recht auf Unterhalt und ein eigenes Vermögen.

Allerdings gibt es auch viele Interpretationen und Auslegungen des Islam, die zu einer Unterdrückung der Rechte von Frauen führen können. In vielen islamischen Ländern werden Frauen noch immer diskriminiert und benachteiligt, insbesondere in Bezug auf Bildung, Arbeit und politische Beteiligung. Es gibt auch Praktiken wie die Zwangsehe, die die Rechte von Frauen einschränken.

Es ist wichtig zu betonen, dass die islamische Lehre die Gleichstellung der Geschlechter unterstützt und diskriminierende Praktiken ablehnt. Es gibt auch viele Muslime, die sich für die Rechte von Frauen einsetzen und für eine progressivere Auslegung des Islams arbeiten.

Da der Islam eine alte Religion ist, hatte die Frau im Islam also mehr Rechte als Frauen zur selben Zeit in Europa, wie kann das sein?

Es ist wahr, dass der Islam eine sehr alte Religion ist und dass die Rechte von Frauen im Islam zu einer Zeit, als die Rechte von Frauen in Europa begrenzt waren, tatsächlich fortschrittlicher waren. Zum Beispiel gab es im frühen Islam das Recht auf Bildung und Arbeit für Frauen, und die Eheschließung war ein gegenseitiger Vertrag zwischen Mann und Frau, was in vielen europäischen Ländern zur selben Zeit nicht der Fall war.

Allerdings ist es auch wichtig zu beachten, dass die Rechte von Frauen im frühen Islam in vielen Fällen von den tatsächlichen Praxissen und den traditionellen Normen abwichen, die in den islamischen Gesellschaften geherrscht haben. In vielen islamischen Ländern wurden Frauen aufgrund von traditionellen Vorstellungen und Praktiken benachteiligt und diskriminiert. Es gibt auch viele Interpretationen und Auslegungen des Islam, die die Rechte von Frauen einschränken.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Rechte von Frauen sowohl im Islam als auch in Europa von vielen Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. von kulturellen und gesellschaftlichen Normen, politischen und wirtschaftlichen Umständen und individuellen Erfahrungen. Es gibt keine pauschale Aussage darüber, ob die Frauen im Islam mehr oder weniger Rechte hatten als die Frauen zur gleichen Zeit in Europa.

Interessant, einen Teil der Wahrheit so von einer künstlichen Intelligenz zu lesen. Es ist natürlich klar, dass nicht alle vorgeschriebenen Rechte von allen umgesetzt werden, wie es sein soll. Das beste Beispiel dafür ist der bis heute geltende eklatante Lohnunterschied zwischen arbeitenden Männern und Frauen in Deutschland.

Link zum Video

Silvester im Islam – verboten oder sinnvoll?

Silvester im Islam – verboten oder sinnvoll?

Neujahr steht vor der Tür und viele kommen an Silvester zusammen, um den Abend gemeinsam zu verbringen. Dabei darf oft das Feuerwerk nicht fehlen. Bei vielen Muslimen kommt dann oft die Frage, ob es denn überhaupt erlaubt sei Silvester zu feiern.

Wie feiert man an Silvester?

Unter den Gelehrten gibt es Meinungsunterschiede, ob das Feiern von Silvester erlaubt ist oder nicht. Es gibt die Meinung, dass es verboten ist Silvester zu feiern, da es keine Anhaltspunkte in der Lebensweise des Propheten Muhammad (der Friede und Segen sei mit ihm und seiner Familie) gibt, dass er solch ein Fest gefeiert hat. Jedoch gibt es ebenfalls die Meinung, dass es an und für sich unproblematisch ist, solch ein Fest zu feiern. Deswegen folgt hier kein endgültiges Urteil diesbezüglich. Stattdessen sollte sich jeder Muslim an den Gelehrten seines Vertrauens wenden und das Urteil erfragen.

Es ist aber erstmal wichtig zu verstehen was überhaupt mit Feiern gemeint ist. Viele Menschen haben in der Zeit um das Neujahr herum Ferien oder Urlaub. Sie nutzen die Gelegenheit sich als Familie zu versammeln und die gemeinsame Zeit zu genießen. Nun kommt es natürlich auf die Art und Weise an, wie man diese gemeinsame Zeit nutzt. Trifft man sich in der großen Runde mit Musik und Tanz und ohne jegliche islamischen Richtlinien zu wahren, so ist es unerheblich, ob denn nun das Feiern von Silvester erlaubt wäre oder nicht. Solch eine Versammlung wäre auch an jedem anderen Tag nicht erlaubt.

Nutzt man diesen freien Tag aber, unabhängig davon ob nun Silvester ist oder nicht, um seine Familie zu sehen und eine gemeinsame Zeit zu verbringen, unter Berücksichtigung der islamischen Etikette, dann ist es unproblematisch. Dies verwechseln leider oft viele mit dem Feiern des jeweiligen Festes. In einem Land, das nicht islamisch geprägt ist, ist es normal, dass die freien Tage, auf die Feiertage fallen, die im Islam unüblich sind. Dies sollte kein Grund sein, an diesem Tag die eigene Familie zu meiden.

Feuerwerk ja oder nein?

Auch beim Feuerwerk spalten sich die Meinungen. Ebenfalls soll hier keine islamische Rechtsdebatte ausgelöst werden, ob es denn nun erlaubt sei, diese zu nutzen oder nicht. Wenn wir davon ausgehen, dass es erlaubt ist Feuerwerk zu nutzen, so sollte sich jeder Mensch, egal ob Muslim oder nicht, die Frage stellen, inwieweit es sinnvoll ist, viel Geld für Feuerwerkskörper auszugeben. Gerade in der Zeit, in der es den Menschen finanziell immer schlechter geht, ist es ziemlich zynisch Geld buchstäblich zu verbrennen. Natürlich ist jeder im Endeffekt selbst für sein Konsumverhalten verantwortlich. Man muss aber darauf achten das Maß einzuhalten und nicht ins Verschwenderische abzudriften. Hinzukommt der Umweltschaden und der Geräuschpegel, der den Tieren vor Ort schadet.

Abwendung von islamischen Festen

Ein viel größeres Problem unter den Muslimen heutzutage ist die Abwendung von den islamischen Festen und der Verlust der eigenen islamischen Identität. Gerade an Feiertagen wie Weihnachten, sieht man wie muslimische Familien zuhause Tannenbäume aufstellen, sich rot kleiden und gegenseitig beschenken. Und auch hier, unabhängig von dem islamisch-rechtlichen Urteil, bleibt die Frage, welchen Bezug man im Gegenzug für seine Kinder zu den islamischen Feiertagen schafft.

Die Kinder werden früher oder später die Feste, die in Deutschland gefeiert werden, kennenlernen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Eltern, ihren Kindern an den islamischen Feiertagen die Besonderheit dieser Tage erklären. Sie sollten eher diese Tage nutzen, um das Haus oder die Wohnung zu schmücken und sich gegenseitig zu beschenken. Gerade in der heutigen Zeit, in der versucht wird, das Religiöse aus dem Leben des Menschen komplett zu verbannen, ist es unabdingbar an den eigenen islamischen Festen festzuhalten, damit die islamische Identität nicht verloren geht.

Silvester

Das Kopftuch und das verzerrte Bild in der Gesellschaft   

Das Kopftuch und das verzerrte Bild in der Gesellschaft   

Am 28.09.2022 äußerte sich die Kabarettisten Sarah Bosetti auf dem ZDF Satire YouTube Kanal über das Kopftuch. Ihre und weitere ähnliche Aussagen, die meist von Frauen getätigt werden, zeigen das verzerrte Bild über die Frau und das Kopftuch im Islam.

„Bosetti will reden“ und zwar über das Kopftuch

Unter dem Namen „Bosetti will reden” veröffentlicht die Kabarettisten wöchentlich ein Video, in dem sie über brandaktuelle Themen spricht. Dies macht sie auf einer teils ernsten und teils satirischen Art. In ihrem Video vom 28.09.2022 sprach sie über das Kopftuch und die aktuellen Unruhen im Iran. Dabei war ein nicht richtig getragenes Kopftuch und der darauffolgende Tod von Mahsa Amini, der angeblich durch die Sittenpolizei herbeigeführt wurde, Auslöser für diese Unruhen. Über Religion im Allgemeinen und das Kopftuch selbst findet Bosetti klare Worte:

„Ich kann mit Religion nichts anfangen, egal mit welcher und ich finde das Kopftuch furchtbar. Die Idee dahinter ist sexistisch und es fällt mir schwer darin etwas anderes zu sehen, als den Herrschaftsanspruch von Männern, die der Kontrolle ihrer eigenen Triebe nicht trauen und die sich, weil sie eigentlich wissen, dass Frauen ihnen nie gehört haben und nie gehören werden, auf einen Schöpfer berufen, wie reiche Anwaltssöhne auf ihren Papi. Das sind meine ehrlichen Gefühle zum Kopftuch.“

Sie gibt aber zu, dass ihre Meinung nicht relevant ist:

„Glücklicherweise ist mir klar, dass meine Gefühle zum Kopftuch, zu den irrelevantesten auf diesem Planeten gehören.“

Jedoch bedient sie mit solch einer Aussage ein Klischee und beeinflusst damit unterbewusst die Zuschauer. Sie ist nämlich nicht die Einzige, die solch eine Meinung zu dem Kopftuch hat. Aktuell äußerte sich die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ähnlich über das Kopftuch. 

„Und es hat doch mit dem Islam zu tun“

Die Ehemalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Kristina Schröder klärt auf ihre Homepage mit ihren 10 Thesen über wichtige Themen rund um den Islam und Muslime auf. Der Titel lautet interessanterweise „Und es hat doch mit dem Islam zu tun“. Dieser Titel ist daher gewählt, da Muslime, soweit sie sich verteidigen, meist die Aussage treffen, das gewisse Sachverhalte richtigerweise nichts mit dem Islam zu tun haben. Über das Kopftuch und Frauen, die es aus freien Stücken tragen sagt Schröder folgendes:

„Diese innere Haltung ändert nichts daran, dass diese Frauen objektiv das Banner des radikalen Islams auf ihrem Kopf tragen. Denn genau diese Bedeutung hat das Kopftuch und erst recht die Burka weltweit. Wenn irgendwo islamistische Despotien entstehen, ist es meist der erste Schritt der neuen Machthaber, die Frauen zu verhüllen. (…) Wer in einem freien Land wie Deutschland diese Banner eines radikalen Islams trägt, macht damit eine politische Aussage, ob er will oder nicht. Daher ist das Verbot des Kopftuchs im Staatsdienst richtig und daher sollten wir die noch wesentlich menschenverachtendere Burka in Deutschland auch, soweit es unsere Verfassung nur irgendwie zulässt, verbieten.“

Das verzerrte Bild über das Kopftuch

Diese und andere Aussagen, die oft in den Medien über das Kopftuch getätigt werden, spiegeln das verzerrte Bild in der deutschen Gesellschaft wider. Die eigene moralische Vorstellung, die sich mit dem jeweiligen Zeitgeist ändert und anpasst, wird als Maßstab aller Dinge genommen. Jede Frau, die sich nach den islamischen Regeln bedecken möchte, ist unterdrückt. Außerdem tätigt sie eine politische Aussage, ob sie will oder nicht. Schließlich ist das Kopftuch ein Zeichen des „radikalen Islams“.

Wie sehr hat man sich mit dem Islam beschäftigt, um zu entscheiden, was ein radikaler Islam ist und welche Zeichen dieser Islam besitzt? Wie sehr kennt man sich mit der islamischen Geschichte aus und die vielen Rechte und Freiheiten, die der Islam für die Frau eingeführt hat? Hat man sich vielleicht von den Medien ein gewisses Bild über die Frau im Islam und das Kopftuch vorgeben lassen? Ein Bild, welches einerseits aus falsch verstandenen und aus dem Kontext gerissenen Koranversen und andererseits aus einem Verhalten gegenüber den Frauen, welches durch Kultur und Tradition beeinflusst ist, besteht.  

Wie fühlen sich muslimische Frauen, die das Kopftuch aus freien Stücken und Überzeugung tragen. Wird ihnen nicht das Recht abgesprochen, sich frei zu entfalten? Gehört jede Frau, die ein Kopftuch trägt, gleich in eine politische Schublade? In Zeiten in der jede Neigung und jede Ausdrucksform ein Zeichen von Freiheit ist, erlebt gerade die muslimische Frau von allen Seiten Versuche, ihr zu erklären, wie sie ihre eigene Freiheit zu verstehen und auszuleben hat.    

Kopftuch
Der Muezzin ruft öffentlich in Köln zum Gebet

Der Muezzin ruft öffentlich in Köln zum Gebet

Seit dem gestrigen Freitag, den 14.10.2022, ist der Ruf des Muezzins in Köln-Ehrenfeld auch außerhalb der Moschee zu hören. Dies geschieht im Rahmen eines zweijährigen Modellprojekts, bei dem seit dem Herbst 2021 die 35 Moscheen der Stadt beantragen können, dass der Muezzin öffentlich zum Freitagsgebet ruft.

Nur die Kölner Zentralmoschee, in der sich etwa 1.200 Gläubige versammeln können, hat bislang einen solchen Antrag gestellt. Gestern war der Gebetsruf vom Muezzin nun zum ersten Mal auf der Straße zu hören. Man muss sich dabei dennoch an behördliche Auflagen halten – so ist z.B. lediglich eine Lautstärke von 60 Dezibel erlaubt, die dem Geräuschpegel des normalen Straßenverkehrs entspricht.

Wie bereits im Vorfeld des Modellprojekts kam es zu heftiger Kritik. Diese kam jedoch nicht von den Anwohnern, die das nach deren Bekundungen wenig stört. Die meisten wissen dabei wohl auch nicht, was die Bedeutung des Gebetsrufes ist.

Die Kritik entzündete sich dieses Mal hauptsächlich daran, dass es sich bei der Moschee um ein Gotteshaus des islam. Verbandes DITIB, eines Ablegers der DIYANET, der staatlichen türkischen Religionsbehörde für religiöse Angelegenheiten in Ankara, handelt. Die DITIB ist die mit Abstand größte islamische Organisation in Deutschland und hat nach eigenen Angaben ca. 200.000 Mitglieder in Deutschland und vertritt mit deren Familienangehörigen etwa 80000 türkische Muslime. Das hauptsächliche Problem scheinen die Imame zu sein, die als Beamte der DIYANET von der Türkei nach Deutschland kommen.

Das Argument ist, dass dies keine unabhängigen Geistliche seien, sondern „der lange Arm Erdogans“, der nach Deutschland greife und hier Einfluss auf die Erziehung der jungen Muslime ausübe. So kam die DITIB in Deutschland immer wieder wegen angeblicher Antisemitismus-Vorwürfe in die Schlagzeilen, wenn sich ein regionaler Leiter bei der Israel-Kritik zu weit vorwagte.

Das wahre Problem

Eine muslimische Kritik an der Politik Erdogans und/oder der DIYANET muss sich allerdings von der von Politik und Medien in Deutschland vorgetragenen Kritik unterscheiden. Letzteren stört v.a. jede Kritik an der Politik des Staates Israel, die als Antisemitismus verunglimpft wird, aber auch der Einfluss einer konservativeren Organisation, die traditionelle Werte und damit auch ein traditionelles Familienbild vermittelt, auf die Erziehung von Kindern, womit z.B. die staatlichen deutschen Bestrebungen zur Durchsetzung der LGBT-Ideologie konterkariert werden. Mit dem öffentlichen Ruf des Muezzins, der die Menschen daran erinnert, dass es einen Gott gibt, hat dies herzlich wenig zu tun.