Der Koran wird nun regelmäßig in Schweden und Dänemark verbrannt. Nun möchten die beiden Länder gegen die Koranverbrennungen vorgehen. Der Grund ist aber nicht aus Respekt vor dem Islam oder den Muslimen.

Kollektive Sicherheit des Landes gefährdet

„Wir befinden uns in der schwersten sicherheitspolitischen Situation seit dem Zweiten Weltkrieg, und wir wissen hier, dass sowohl Staaten, staatsähnliche Akteure als auch Einzelpersonen die Situation ausnutzen können“, so der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson.

Die dänische Regierung kündigte an, Rechtsmittel zu prüfen, um Koranverbrennungen vor ausländischen Botschaften zu verbieten. So sagte der dänische Außenminister Lars Løkk Rasmussen, dass Religionen kritisiert werden dürfen „aber wenn man vor einer ausländischen Botschaft steht und einen Koran oder vor der israelischen Botschaft die Tora-Rolle verbrennt, dient das keinem anderen Zweck als der Verspottung.“ Er fügte hinzu, dass dadurch die kollektive Sicherheit des Landes gefährdet werde.

Zuletzt gab es weltweit in mehreren muslimischen Ländern Proteste gegen die Koranverbrennung. Etliche Länder im Nahen Osten bestellten die Botschafter Schwedens und Dänemarks ein. Im Irak wurde sogar die schwedische Botschafterin ausgewiesen.

Kristersson: Schweden passt sich nicht Forderungen anderer Länder an

Saudi-Arabien und der Irak beriefen ein Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) ein. Die Organisation forderte die 57 Mitgliedsstaaten auf, in Ländern, in denen der Koran geschändet wird, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, sei es auf politischer oder wirtschaftlicher Ebene.

Der rechtspopulistische dänische Politiker Morten Messerschmidt betonte jedoch vor einem möglichen Verbot der Verbrennung heilige Bücher, dass die „Freiheit des Westens“ auf dem Recht basiere, eine Religion zu kritisieren und sich über sie lustig zu machen. Insgesamt stellen sich sieben der neun Oppositionsparteien in Dänemark gegen ein Verbot. Freiheitsrechte müssten stets größeres Gewicht haben als „religiöse Dogmen“.

Der schwedische Ministerpräsident betonte nach der Kritik in seinem Land gegen ein mögliches Verbot, dass Schweden sich nicht Forderungen anderer Länder anpasst.

 „Wir haben ein völlig anderes politisches System (als einige der Kritiker Schwedens) und völlig andere Ansichten über Menschenrechte, einschließlich der Redefreiheit“.

Koranverbrenner „Ich werde ihn so oft verbrennen, bis er verboten ist“

Einer der Organisatoren der Koranverbrennungen, der einen irakischen Ursprung hat, möchte den Koran so oft verbrennen, bis man ihn verbietet. Die schwedische Polizei betont immer noch, nur Genehmigungen für öffentliche Versammlungen zu geben, nicht für die Inhalte dieser Versammlungen.

Es gehört also zu den Freiheits- und Menschenrechten jemanden zu beleidigen und sich über seine Religion lustig zu machen. Jetzt fürchtet man um die eigene Sicherheit und möchte deswegen zurückrudern und nicht aus Respekt vor den Religionen. Eine Religion sachlich zu kritisieren ist eine Sache, provokativ auf das heilige Buch zu treten und zu verbrennen eine andere. Mit der Erlaubnis Religionen aufs übelste zu beleidigen senden sie eine eindeutige Nachricht in die Welt. Sie treten nämlich alle Werte und Gefühle, der Menschen und Religionsgruppen mit Füßen. Und das ist nämlich der erste Schritt, um mehr Hass und Unruhen zu säen. So sagte Heinrich Heine bereits in seiner 1823 veröffentlichten Tragödie „Almansor“ geschrieben: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“

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