Ein großer Teil von Deutschland versteht die Welt nicht mehr. Nach dem letzten Platz beim Eurovision Song Contest (ESC) an diesem Wochenende sieht nicht nur Unterhaltungs-Altmeister Thomas Gottschalk Deutschlands Unbeliebtheit als Grund für das schlechte Abschneiden. Jan Böhmermann kommentierte das Abschneiden beim ESC wie folgt: „Gott, müssen die uns hassen.“

Auch der Medienwissenschaftler Joan Bleicher von der Universität Hamburg zufolge ist der Grund dafür wohl weniger in der Musik zu finden: „Maßgeblich ist aus meiner Sicht die fehlende Sympathie für Deutschland in Europa. Ich glaube, selbst wenn die Götter des Musikhimmels im Chor für Deutschland auftreten, würde das nicht den German Hate (Hass auf Deutschland) beseitigen können.“ Viele fragen naiv: Wir setzen uns doch mit der Regenbogenfahne ein für Toleranz, retten allein das Weltklima, geben der Ukraine neue Milliarden und Selenskij noch den Karlspreis, wir gehören doch zu den „Guten“. Fast überall im Land stehen Windräder und wehen Ukraine- und Regenbogenfahnen. Aber warum liebt man uns dann nicht, warum ist Deutschland so unbeliebt geworden?

Man sollte kurz an die Fußball-WM erinnern. Obwohl Deutschland doch „Zeichen“ setzte, was die Medien forderten, machte man sich von Japan bis Südamerika zum Gespött. Das Missionieren für die LGBT-Ideologie und die ständigen Belehrungen anderer kommen offenbar nicht gut an. Deutschland hat in relativ kurzer Zeit erstaunlich viel Kredit verspielt, den es aufgrund der „deutschen Tugenden“ und Qualitätswaren weltweit genoss. Alles, was das Land einst groß und erfolgreich gemacht hat, soll möglichst schnell abgewickelt werden.

Altkanzler warnte schon davor

Mit einer unerträglichen Rechthaber- und Schulmeisterei reisen deutsche Politiker heute durch die Welt und halten scheinheilige Moralpredigten, die an Heuchelei und Doppelmoral ihresgleichen suchen. Am deutschen Wesen soll wieder einmal die Welt genesen. Nun glaubt man den Stein der Weisen gefunden zu haben, doch zeigen bereits die Resultate im eigenen Land, dass eine globale Ausbreitung dieser Irrlehren für die Menschheit nichts Gutes bedeuten würde: Zerstörung der traditionellen Familie, eine Mehrheit von Single-Haushalten, Explosion der Zahlen bei psychischen Erkrankungen uvm. Altkanzler Helmut Schmidt hatte noch davor gewarnt, „der Lehrmeister der Chinesen“ sein zu wollen. Heute glaubt man, andere Völker und Kulturen darüber belehren zu können, was eine Familie ist und was nicht. Die deutschen Auslandsvertretungen stehen heute offiziell im Dienste einer feministischen Außenpolitik und der Mission für die LGBT-Ideologie. Im katarischen Fernsehen hat das dazu geführt, dass  Deutschland  als “schlimmster Abschaum des Westens” bezeichnet wurde.

Der Vizekanzler äußert öffentlich seine Vision von einer „Führerschaft im Dienen“ gegenüber den USA. Man feiert sein eigenes Vasallentum und verunglimpft die Länder, die Souveränität und nationale Würde betonen. Muss man das sympathisch finden? Das Land befindet sich offenbar auf einem Irrweg und es erscheint zweifelhaft, ob es angesichts der medialen Propaganda noch die Kraft zu einer Kurskorrektur hat.