Der amerikanische Investigativjournalist Seymour Hersh, Pulitzer-Preisträger, der u.a. das Massaker von My Lai in Vietnam und den Folterskandal von Abu Ghraib im Irak aufdeckte, hat seine Recherchen, nach denen die Sprengung der beiden deutsch-russischen Nord-Stream-Gaspipelines durch die USA mithilfe von NATO-Verbündeten geschehen ist, bekräftigt. Demnach legten amerikanische Taucher während der Sommerübung „Baltops“ Sprengfallen in die Gasleitungen, die man drei Monate später zündete.

Vor ca. zwei Wochen meldeten US-Medien und deutsche „Qualitätsmedien“ merkwürdigerweise am gleichen Tag, dass nach US-Geheimdienstinformationen eine „pro-ukrainische Gruppe“ hinter dem Anschlag stecken würde. Sowohl diese gleichzeitige Medienkampagne als auch der Umstand, dass es vorher immer hieß, dass hinter einer solch komplexen Operation nur ein staatlicher Akteur stehen könne, wiesen eigentlich von vornherein auf ein Ablenkungsmanöver hin.

Nach den Informationen von Hersh wurde diese Kampagne Anfang März bei dem Besuch von Bundeskanzler Scholz bei US-Präsident Biden abgesprochen. Danach wurden CIA-Mitarbeiter angewiesen, in Zusammenarbeit mit einem deutschen Dienst ein Ablenkungsmanöver zu starten. Die US- als auch die deutsche Presse erhielten eine „alternative Version“ der Nord-Stream-Sabotage, was die Gleichzeitigkeit der angeblichen Erkenntnisse erklärt. Doch nicht nur das.

Verstoß gegen den Amtseid?

Der deutsche Bundeskanzler ist Hersh zufolge seit Längerem darin involviert, die tatsächlichen Vorgänge im Hinblick auf die Sabotage zu vertuschen. In seinem Blog auf der Plattform „Substack“ schrieb Hersh u.a. Folgendes: “An dieser Stelle sei angemerkt, dass Bundeskanzler Scholz seit letztem Herbst eindeutig in die Unterstützung der Regierung Biden bei der Vertuschung ihrer Operation in der Ostsee verwickelt ist.”

Während dies nach seinen Quellen eindeutig ist, sei es nach wie vor offen, ob der Kanzler bereits während der Planungsphase von der Sabotage wusste. Das ist allerdings bei der Ungeheuerlichkeit der als gesichert geltenden Fakten nicht einmal mehr von großer Bedeutung. Wenn ein deutscher Bundeskanzler tatsächlich die Angriffe auf die kritische Infrastruktur seines eigenen Landes deckt, wäre dies nicht nur ein Verstoß gegen seinen Amtseid, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, sondern es könnte auch durchaus Hochverrat sein.