15. März ist UN-Tag zur Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit

15. März ist UN-Tag zur Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit

Der 15 März ist der UN-Tag zu Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit. In Deutschland steigt die Abneigung gegenüber dem Islam und den Muslimen. Übergriffe sind keine Seltenheit mehr. Antimuslimischer Rassismus ist in Deutschland längst salonfähig geworden.

Tag zur Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit ist Gedenktag an das Christchurch Attentat

Am 15. März 2019 tötete ein Rechtsterrorist in zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen und verletze rund 50 weitere. Die Vereinten Nationen erklärten diesen Tag zum internationalen Tag zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit. Auch in Deutschland steigt die Abneigung gegen den Islam und Muslime. Im Februar 2020 tötete ein 43-Jähriger Mann in Hanau zehn Menschen und danach sich selbst. Prophezeiungen über vermehrte Attentate auf Moscheen gibt es auch bereits.

Im Jahr 2022 gab es in NRW im Schnitt jeden dritten Tag einen Angriff auf Muslime oder Moscheen. Die Täter kommen in den meisten Fällen aus dem rechten Spektrum. In ganz Deutschland hat es täglich sogar fast zwei Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. 569 islamfeindliche Straftaten hat man insgesamt erfasst.

Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Abdassamad El Yazidi, beklagt, dass der antimuslimische Rassismus in Deutschland eine „Form der Menschenfeindlichkeit, die hoffähig geworden ist, die man ohne vorgehaltene Hand äußern kann…Das passiert im Bundestag, das passiert in den Landtagen durch Faschisten, aber zunehmend auch durch Vertreter der sogenannten etablierten demokratischen Parteien, die in trüben Gewässern fischen und am rechten Rand auf Stimmenfang gehen.” Dadurch, so der Generalsekretär, diskreditiert man den Islam als Ganzes.

Es fehlt in Deutschland ein Beauftragter zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit

In der Vergangenheit habe der Zentralrat die Bundesregierung mehrmals aufgefordert, einen Beauftragten für muslimisches Leben zu ernennen. Solche Beauftragte gibt es nämlich schon für jüdisches Leben oder gegen Antiziganismus.

“Es gibt sehr viele Beauftragte, etwa 35, die sehr wichtige Funktionen erfüllen”, so Yazidi. “Das ist den Muslimen verwehrt worden, mit scheinheiligen Argumenten. „Man wolle sich nicht eingestehen, dass es ein Problem gebe mit antimuslimischem Rassismus“, „und das spüren die Muslime“.  

In Kanada beispielsweise hat Regierungschef Justin Trudeau erst kürzlich erstmals eine Beauftragte zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit ernannt. Die EU hat seit 2015 eine Stelle eines Koordinators zur Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit etabliert. Dieser blieb jedoch eineinhalb Jahre unbesetzt, bevor ihn Anfang Februar die Diplomatin Marion Lalisse übernahm.

Die Muslime merken, dass man ihren Belangen nicht die gleiche Beachtung schenkt wie anderen Minderheiten. Seien es Koranverbrennungen, die durch die vermeintliche Meinungsfreiheit geschützt werden oder Übergriffe, die medial oder politisch nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommen. Hinzu kommt, dass durch die überwiegend negative Berichterstattung über den Islam und die Muslime, der Hass noch weiter steigt. Es liegt aber auch an den Muslimen, sich zu vereinen, um eine Stimme zu bilden und gemeinsam ihre Rechte, die im deutschen Grundgesetz verankert sind, einzufordern. Leider ist es aber bis dahin noch ein langer Weg, da intern und extern viel Arbeit geleistet wird, um eine muslimische Einheit zu verhindern.

Muslimfeindlichkeit
Beispiel für antimuslimische Parolen von Rechtsextremisten: Die Niederländische Volksunion (NVU), die eine „Rückbesinnung auf die germanisch-christliche Kultur“ fordert, schreibt „Kein Islam in Europa“ (2011)
Von Wouter Engler – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39130692

Ab April 2023: 1 Jahr keine islamische Bestattung in Berlin mehr möglich

Ab April 2023: 1 Jahr keine islamische Bestattung in Berlin mehr möglich

Die Nachfrage nach einer islamischen Bestattung in Deutschland steigt stetig. Jetzt ist ein ernstzunehmender Platzmangel auf den Berliner Friedhöfen entstanden, der dazu führen wird, dass bald 1 Jahr lang keine islamische Bestattung mehr stattfinden kann.

Muslimische Grabflächen auf dem Landschaftsfriedhof in Gatow/Spandau füllen sich schnell

Durch die hohe Nachfrage nach einer islamischen Bestattung auf dem Landschaftsfriedhof in Gatow wird man laut Spandaus Bau- und Umweltstadtrat Thorsten Schatz (CDU) letztmalig am 24. März Termine für Bestattungen nach islamischem Ritus annehmen können. Dies schrieb er der islamischen Föderation, die als Dachverband 17 Moscheevereine mit verschiedenen Hintergründen vertritt. Ab dem 7. April könne dann der Bezirk Spandau für „voraussichtlich ein Jahr keine weiteren Nutzungsrechte für Bestattungen auf dem Landschaftsfriedhof Gatow mehr erteilen“, so der Stadtrat. Bis dahin werden voraussichtlich alle Grabstellen belegt sein. Dies bedeutet faktisch ein Stopp für Bestattungen nach islamischem Ritus im Land Berlin, sollten keine alternativen Flächen gefunden werden.

Der Friedhof am westlichen Stadtrand ist seit Jahren fast der einzige Ort für muslimische Beerdigungen in Berlin. Dabei kommt nur jeder zehnte der dort bestatteten Muslime aus Spandau. Somit übernimmt der Friedhof eine Aufgabe für das gesamte Land Berlin. Die Friedhöfe in der Innenstadt sind bereits gefüllt oder reserviert.

Derzeit lässt das Erzbistum auf dem katholischen Alten St. Michael-Friedhof an der Hermannstraße in Berlin Neukölln zusätzliche Flächen für Muslime herrichten. In der Gegend gibt es inzwischen deutlich mehr verstorbene Muslime als Katholiken. Lange dürften die Flächen jedoch nicht reichen.

Die Idee den Friedhof in Gatow zu erweitern sei auch nicht einfach umsetzbar. Einerseits fehle das Geld vom Senat. Andererseits steht der Artenschutz einer Vergrößerung entgegen. Dieses Problem ist nicht erst seit gestern bekannt. Seit zehn Jahren warnt Spandau, dass Gatow nicht unbegrenzt erweiterbar sei, schreibt Schatz. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Herbst 2021 schrieb er einen „Brandbrief“ an die zuständige Senatsumweltverwaltung von Senatorin Bettina Jarasch (Grüne). Die Warnungen seien aber ungehört geblieben.

Die Zahl der Überführungen der Muslime in ihre alte Heimat sinkt stetig

Immer wenige Familien lassen ihre Verstorbenen, wie früher üblich, in die alten Heimatländer überführen. Dies ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Muslime sich hier auch wirklich heimisch fühlen. So sehr, dass sie Deutschland als ihre letzte Ruhestätte auswählen. Berlin, wo 250.000-300.000 Muslime leben, hat dies bereits 2010 erkannt und früher als andere Bundesländer die Sargpflicht aufgehoben. Muslime beerdigen die Verstorbenen nämlich nur in ein Leichentuch gewickelt. Außerdem müssen Verstorbene sehr viel schneller begraben werden als in Deutschland üblich. Zudem sind Urnenbestattungen untersagt, was den Flächenbedarf erhöht. Außerdem müssen die Gräber Richtung Mekka ausgerichtet sein.

Durch die einfachere Möglichkeit hier begraben zu werden und das verstärkte Heimatsgefühl der Muslime, erhöht sich der Grabbedarf stetig. 2010 schätzte die Senatsverwaltung letztmals den Anstieg der Sterbefälle unter Muslime. Bis zu 2400 Sterbefälle im Jahr 2030 und 3100 im Jahr 2040. Der Flächenbedarf für die Gräber würde sich gegenüber der aktuellen Lage in weniger als 20 Jahren verfünffachen.

Berliner Bürgerplattformen rufen zu einer Kundgebung auf

Um auf den Mangel an muslimischen Friedhöfen aufmerksam zu machen, rufen die Berliner Bürgerplattformen, am 3. Februar 2023, zu einer Kundgebung auf den Friedhöfen am Columbiadamm auf. Die Berliner Bürgerplattformen erreichen durch direkte Beziehungen ca. 100.000 Berliner. Dadurch stellen sie einen ernstzunehmenden Partner für Politik, Verwaltung und Wirtschaft dar.

Währenddessen teilte die Senatsumweltverwaltung mit, dass drei Friedhöfe 2023 neue Grabfelder für Muslime öffnen wollen. Die Friedhofsträger würden zu gegebener Zeit darüber informieren. Nur sie oder eben die Bezirke für die städtischen Friedhöfe könnten entscheiden, ob sie Grabflächen für Muslime anbieten wollten. Dies muss jedoch zeitnah geschehen und auch den Bedarf decken, um die angekündigten Engpässe zu vermeiden.     

Bestattung
Chat GPT beantwortet Fragen zu Frauenrechten in Europa und im Islam

Chat GPT beantwortet Fragen zu Frauenrechten in Europa und im Islam

Das mit am meisten gehypte Internet-Tool ist aktuell die künstliche Intelligenz, das Chat GPT

Was ist das? Das „Chat Generative Pre-trained Transformer“ des US-Startups OpenAI ist seit dem 30. November frei und kostenlos für alle zugänglich. Diese künstliche Intelligenz führt Gespräche und schreibt Texte wie eine andere Person. Gefüttert wurde die künstliche Intelligenz mit Informationen und Daten bis zum Jahr 2021. Aktuelle politische Themen wie der Ukraine Krieg existieren daher nicht in dem Programm. 

Der Chat kann Gedichte schreiben, Hausarbeiten erledigen, Texte zusammenfassen, Dinge programmieren und Antworten zu allen möglichen Themenbereichen bereitstellen.

Der Bot erklärt immer wieder, dass er keine eigene Meinung vertritt. Der Zusammenhang zur woken Einstellung des Bots ist jedoch unverkennbar.

Ein Investor war Elon Musk, der mit tesla nun jedoch eine eigene KI programmiert. Ein weiterer Hauptinvestor ist Microsoft, sie versprechen sich damit einen nicht unbeträchtlichen Marktanteil für ihre Suchmaschine.

Bisher gibt es natürlich noch viele Probleme und falsche Informationen vom KI. Die KI soll sich aber im Laufe der Zeit immerw eiter verbessern und dazu lernen.  

Heute interessiert uns die Rolle der Frauen im Islam und in Europa. Was kann uns die künstliche Intelligenz dazu sagen, was ist die Haltung der Intelligenz dazu?

Inwiefern wurden Frauen im 18Jh, 19Jh und 20 Jh in Europa unterdrückt

Frauen in Europa wurden im 18. 19. und 20. Jahrhundert in vielerlei Hinsicht unterdrückt. Einige der wichtigsten Formen der Unterdrückung waren:

  • Bildung: Frauen hatten oft nur begrenzten Zugang zu Bildung und waren von höheren Bildungseinrichtungen ausgeschlossen.
  • Arbeit: Frauen hatten oft nur begrenzte Möglichkeiten, außerhalb des Haushalts zu arbeiten und wenn sie arbeiteten, waren sie oft schlechter bezahlt als Männer.
  • Rechtliche Unterdrückung: Frauen hatten oft weniger Rechte als Männer, insbesondere in Bezug auf Eigentum, Erbschaft und politische Beteiligung.
  • soziale Unterdrückung: Frauen wurden oft von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen unterdrückt, die besagten, dass ihre Hauptaufgabe die Hausarbeit und die Pflege der Familie war.
  • sexuelle Unterdrückung: Frauen wurden oft als moralisch und sexuell unterlegen betrachtet und sexuelle Freiheit und Selbstbestimmung waren ihnen oft verwehrt.

Im Laufe der Zeit gab es jedoch auch Fortschritte in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter in Europa. Es gab Frauenbewegungen und soziale Reformen, die dazu beigetragen haben, die Rechte von Frauen zu verbessern und die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern.

Welche Rechte haben die Frauen im Islam?

Die Rechte von Frauen im Islam sind ein komplexes und kontroverses Thema. In den meisten islamischen Ländern gibt es traditionelle Vorstellungen und Praktiken, die die Rechte von Frauen einschränken, wie z.B die Idee das Frauen unter der Vormundschaft von Männern stehen.

Laut der islamischen Lehre haben Frauen jedoch das gleiche Recht auf Bildung und Arbeit wie Männer. Sie haben auch das Recht auf Eigentum und Erbschaft und haben das Recht, eigene Verträge abzuschließen und Zeugnisse abzugeben. Im Gegensatz zu einigen anderen Religionen, ist die Eheschließung im Islam ein gegenseitiger Vertrag zwischen Mann und Frau, und die Ehefrau hat das Recht auf Unterhalt und ein eigenes Vermögen.

Allerdings gibt es auch viele Interpretationen und Auslegungen des Islam, die zu einer Unterdrückung der Rechte von Frauen führen können. In vielen islamischen Ländern werden Frauen noch immer diskriminiert und benachteiligt, insbesondere in Bezug auf Bildung, Arbeit und politische Beteiligung. Es gibt auch Praktiken wie die Zwangsehe, die die Rechte von Frauen einschränken.

Es ist wichtig zu betonen, dass die islamische Lehre die Gleichstellung der Geschlechter unterstützt und diskriminierende Praktiken ablehnt. Es gibt auch viele Muslime, die sich für die Rechte von Frauen einsetzen und für eine progressivere Auslegung des Islams arbeiten.

Da der Islam eine alte Religion ist, hatte die Frau im Islam also mehr Rechte als Frauen zur selben Zeit in Europa, wie kann das sein?

Es ist wahr, dass der Islam eine sehr alte Religion ist und dass die Rechte von Frauen im Islam zu einer Zeit, als die Rechte von Frauen in Europa begrenzt waren, tatsächlich fortschrittlicher waren. Zum Beispiel gab es im frühen Islam das Recht auf Bildung und Arbeit für Frauen, und die Eheschließung war ein gegenseitiger Vertrag zwischen Mann und Frau, was in vielen europäischen Ländern zur selben Zeit nicht der Fall war.

Allerdings ist es auch wichtig zu beachten, dass die Rechte von Frauen im frühen Islam in vielen Fällen von den tatsächlichen Praxissen und den traditionellen Normen abwichen, die in den islamischen Gesellschaften geherrscht haben. In vielen islamischen Ländern wurden Frauen aufgrund von traditionellen Vorstellungen und Praktiken benachteiligt und diskriminiert. Es gibt auch viele Interpretationen und Auslegungen des Islam, die die Rechte von Frauen einschränken.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Rechte von Frauen sowohl im Islam als auch in Europa von vielen Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. von kulturellen und gesellschaftlichen Normen, politischen und wirtschaftlichen Umständen und individuellen Erfahrungen. Es gibt keine pauschale Aussage darüber, ob die Frauen im Islam mehr oder weniger Rechte hatten als die Frauen zur gleichen Zeit in Europa.

Interessant, einen Teil der Wahrheit so von einer künstlichen Intelligenz zu lesen. Es ist natürlich klar, dass nicht alle vorgeschriebenen Rechte von allen umgesetzt werden, wie es sein soll. Das beste Beispiel dafür ist der bis heute geltende eklatante Lohnunterschied zwischen arbeitenden Männern und Frauen in Deutschland.

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Papst Benedikt XVI. – Kritik an muslimisch-christlichem Dialog

Papst Benedikt XVI. – Kritik an muslimisch-christlichem Dialog

In seinem postum erschienenen Buch „Was ist das Christentum?“ kritisiert der kürzlich verstorbene Papst Benedikt XVI. unter anderem den muslimisch-christlichen Dialog aber auch die Genderideologie. Außerdem sieht er den christlichen Glauben nicht als Buchreligion an.

Papst Benedikt hält eine gemeinsame Mahlfeier von Katholiken und Protestanten für unmöglich

Das Buch, welches seit Mittwoch zunächst nur in italienischer Sprache erhältlich ist, enthält 16 Texte aus der Zeit nach dem Rücktritt von Papst Benedikt vom Amt des Papstes im Jahre 2013. In dem Buch gibt es kritische Meinungen über den Protestantismus, den Koran, aber auch über die Genderideologie. Laut den Herausgebern hat Papst Benedikt XVI. fest darauf bestanden, dass sie das Buch erst nach seinem Tod veröffentlichen.

So halte der am 31.12.2022 verstorbene Papst Benedikt eine gemeinsame Mahlfeier von Katholiken und Protestanten für unmöglich. Wegen ihrer völlig entgegengesetzten theologischen Grundlagen „sei es ganz klar, dass ‚Abendmahl‘ und ‚Messe‘ zwei grundverschiedene Formen des Kults sind, die einander von ihrem Wesen her ausschließen.

Gesellschaften, die sich gegen die Wahrheit stellen, sind intolerant

In dem Buch kritisiert Papst Benedikt XVI. auch ein aus seiner Sicht falsches Toleranzverständnis vieler westlicher Staaten. Sie, die „Großmächte der Toleranz“ räumten dem Christentum, die von ihnen propagierte Toleranz nicht ein. Mit ihrer „radikalen Manipulation des Menschen“ und „der Verzerrung der Geschlechter durch die Genderideologie“ stellten sie sich klar gegen das Christentum.

„Die Intoleranz dieser scheinbaren Modernität gegenüber dem christlichen Glauben ist noch nicht in offene Verfolgung umgeschlagen, und doch zeigt sie sich in zunehmend autoritärer Weise mit dem Ziel, durch entsprechende Gesetzgebung die Auslöschung dessen zu erreichen, was wesentlich christlich ist.“

Ebenso teile er nicht die Kritik, dass das Christentum durch seinen Wahrheits- und Universalitätsanspruch selbst intolerant sei. Dies würde seiner Meinung nach bedeuten, dass die Wahrheit selbst gefährlich sei. Stattdessen sei die Toleranz im Wesen der Wahrheit verankert, so Papst Benedikt. Hingegen sind diejenigen Gesellschaften intolerant, die sich gegen die Wahrheit stellten. 

Kritik an muslimisch-christlichem Dialog

Auch einige gegenwärtige Versuche zum Dialog von Christen und Muslimen betrachtet Papst Benedikt mit einem kritischen Auge. Zum einen seien diese Dialogversuche oft von der „ungenügenden Kenntnis der heiligen Schriften“ beider Religionen gekennzeichnet. Zum anderen sei dieser Dialog häufig „strukturell falsch aufgestellt“.

So wird betont, dass sowohl die Bibel als auch der Koran von der Barmherzigkeit Gottes sprechen. Daraus leitetet man dann die Aufforderung zur Nächstenliebe ab. Im gleichen Atemzug wird aber auch festgestellt, dass sich in beiden Texten Aufrufe zur Gewalt finden lassen. Schlussendlich stelle man sich dann aber gewissermaßen über beide Religionen und kommt zum Ergebnis, dass es in beiden Religion Gutes und Schlechtes gebe. Aus diesem Grunde sei es dann nötig, sowohl die Bibel als auch den Koran in einer Hermeneutik der Liebe zu lesen und sich mit Blick auf beide der Gewalt entgegenzustellen.    

Papst Benedikt XVI.: „Christlicher Glaube keine Buchreligion“

Dies führte dazu, so der frühere Papst, dass verschiedene Ebenen mit einander vermischt werden. Denn anders als die Bibel sei der Koran ein einziges Buch. Muslime sehen es als direkte Inspiration Gottes. Dadurch beansprucht der Koran eine von Gott ausgehende Autorität. Jedoch bei der Bibel sehe es etwas anders aus. Diese sei eine über etwa tausend Jahre gewachsene Sammlung von Schriften. Juden und Christen glauben daran, dass diese Schriften nicht unmittelbar von Gott diktiert wurden, so das frühere Kirchenoberhaupt. Deshalb entwickle sich ihre Autorität immer nur in der Interpretation des Weges, den das Volk Gottes unter seine Führung zurückgelegt habe. Insofern sei der christliche Glaube keine „Buchreligion“. Deswegen kommt Papst Benedikt zum Schluss, dass man sich unter der Beachtung dieser strukturellen Unterschiede dafür hüten müsse, übereilte Parallelen zwischen den beiden Religion zu ziehen.

Sicherlich war sich der ehemalige Papst über die Kontroversität seiner getätigten Aussagen bewusst, weshalb er wahrscheinlich deswegen darauf bestanden hat, dass das Buch erst nach seinem Tod veröffentlicht werden darf. Wie dem auch sei, seine Aussagen regen definitiv zum Nachdenken an.

Papst Benedikt
Papst Benedikt XVI. (2010)
Quelle: Mark Bray, Giao hoang Bien Duc XVI, Benedictus XVI, Benedict XVICC BY 2.0
Einsamkeit zu Weihnachten und was das mit dem Islam zu tun hat

Einsamkeit zu Weihnachten und was das mit dem Islam zu tun hat

Die Weihnachtszeit ist die Zeit, in der Freunde und Familie zusammenkommen und das Beisammensein genießen. Doch für viele Menschen, die keine sozialen Kontakte haben, ist diese Zeit besonders schwer. Dies wirkt sich negativ auf die körperliche und seelische Gesundheit aus. Der Islam bietet praktische Tipps gegen die Einsamkeit.  

Ministerin für Einsamkeit und Telefonseelsorge

Einsamkeit wird von Menschen als chronische Stresserkrankung wahrgenommen. Es wird als ungewollter Zustand des Alleinseins definiert. Die Einsamkeit ist weitaus verbreiteter als man denken mag und betrifft nicht nur die ältere Generation.

“Die Vorstellung, unter Einsamkeit leiden besonders ältere Menschen, ist falsch…Etwa jede fünfte Person unter 30 Jahren sagt, sie kennt es, sich einsam zu fühlen, während es bei Menschen über 60 Jahren etwa jede vierte Person ist.”, so die aktuelle Familienministerin Paus.

Die Coronapandemie sorgte für eine noch größere soziale Isolation vieler Menschen, sodass sich viele einsamer als vor der Pandemie fühlen. Deswegen ruft Familienministerin Paus die Menschen dazu auf „ohne Scheu“ Hilfen wie die Telefonseelsorge und Vor-Ort-Einrichtungen zu nutzen.

Seit 2018 gibt es in Großbritannien sogar eine Ministerin für Einsamkeit. Dies zeigt, wie groß und ernsthaft diese Problematik ist.

Armut trägt zu Ausbreitung der Einsamkeit bei

Gerade in einer materiellen Gesellschaft, kann die Armut dazu beitragen die Einsamkeit zu verstärken. Wer am gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchte braucht Geld, so Familienministerin Paus. Durch die Energiekrise und Inflation breite sich die Einsamkeit weiter aus. Es fehle Geld um Sportvereine, Veranstaltungen oder ähnliches zu besuchen. Es kann sogar soweit gehen, dass man kein Geld hat sich WLAN anzuschaffen und man somit selbst den virtuellen Kontakt nicht erleben kann.

Einsamkeit ist schlimmer als Rauchen

Die Professorin für Psychologie Bettina Pause erklärt in einem Interview, dass menschliche Bindungen Stresshormone senken und Stresserkrankungen vorbeugen. Und Einsamkeit wird wie Stress erlebt, weil das Bedürfnis nach sozialen Kontakten nicht befriedigt wird. „Einsamkeit wirkt auf diese Weise auf verschiedene Organe, aufs Herz-Kreislauf-System, verursacht Krebs oder andere tödliche Krankheiten.“ Durch die fehlende Abfederung durch die sozialen Kontakte, wirkt Einsamkeit gemessen in fünf bis sieben Jahren, stärker Richtung Tod als Rauchen.

Der Islam pocht auf die Gemeinschaft

In Anbetracht dieser großen Problematik, ist es interessant zu sehen, dass der Islam auf das soziale Leben und die Gemeinschaft pocht. Es wird großen Wert daraufgelegt, dass sich der Mensch gesellschaftlich einbringt. Sei es die Teilnahme an den Gemeinschaftsgebeten, die Pilgerfahrt nach Mekka, ein gemeinsames Fastenbrechen im Monat Ramadan, oder andere rituelle Praktiken, die in Gemeinschaft vollbracht werden können. Auch der Familienzusammenhalt und der Kontakt zu den Verwandten ist enorm wichtig. Aber auch der Kontakt zu den Nachbarn und die gute Nachbarschaftspflege haben im Islam einen hohen Stellenwert. Das Nachfragen nach dem Wohlbefinden, das Anbieten der eigenen Hilfe, das Vorbeibringen von Leckereien, kann großes Bewirken. Ganz im Sinne der Nächstenliebe und der guten Vorsätze für das neue Jahr, sollten wir uns vornehmen mehr für einander da zu sein. Denn nur eine Gesellschaft, die zusammenhält, kann die vielen Probleme mit der sie konfrontiert wird langfristig lösen.  

Einsamkeit