Jens Spahn spricht bei Anne Will über „kulturell vermittelte toxische Männlichkeit“
Fraktionsvize der CDU, Jens Spahn ist nach der Wahl in Berlin der Meinung, dass man mit Themen wie Rechtsstaat und Integration in großen Städten wieder Wahlen gewinnen kann. Dabei verteidigt er auch die Aussagen von Friedrich Merz über die „kleinen Paschas“ und spricht auch über kulturelle vermittelte toxische Männlichkeit.
Jens Spahn unterstützt die Themenwahl des CDU-Parteichefs für die Abgeordnetenwahl
Der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn findet, dass der CDU-Parteichef bei der Themensetzung für die Abgeordnetenwahl in Berlin Recht hatte. Die Wahlergebnisse bestätigen dies. Deshalb müssen die Probleme im Bereich der Migration angesprochen werden. In der ARD-Talkshow „Anne Will“ verteidigte er außerdem die umstrittene Äußerung von Friedrich Merz über die „kleinen Paschas“.
„Wenn man das richtig einordnet, sieht man ja, es geht um eine in aller Regel kulturell vermittelte toxische Männlichkeit“, sagte Spahn. Als de Grünen-Parteivorsitzende Omid Nouripour während der Aussage „Oh wow“ entgegnete, fügte Jens Spahn hinzu: „Ja, ich weiß nicht, ob Sie das gerade wahrnehmen, was im Iran passiert?“
Aussagen Spahns zeigen seine Unwissenheit, Vorurteile und die wahre Intention solch einer Rhetorik
Zum einen zeigt seine Aussage, dass er wie viele andere, die vom Mainstream manipuliert werden, nicht versteht, wie und weshalb es zu den Aufständen im Iran kam. Alleine der aktuelle Marsch zum 44. Jahrestag des Sieges der islamischen Revolution zeigt, dass die Mehrheit des Volkes immer noch hinter der Regierung steht. Deutsche Medien sprechen von mehreren Zehntausenden. Tatsächlich waren es mehr als 20 Millionen, die friedlich durch die Straßen gezogen sind.
Zum anderen zeigt Jens Spahn, so wie andere in seiner Partei, seine Vorurteile gegenüber ganzen Kulturkreisen. Dabei erwähnt er nicht, anders als einige Twitter-User, dass es in jeder Kultur und in jedem Land gewalttätige und „toxische“ Männer gibt. Auch die deutsche Gesellschaft ist davon nicht ausgenommen.
„Dass in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex)Partner ermordet wird, lässt Herr Spahn mal geflissentlich unter den Tisch fallen. Er sollte sich mal um deutsche Kultur kümmern, bevor er auf andere zeigt“, schreibt ein User.
Über die sogenannten Femizide in Deutschland haben wir bereits berichtet.
Ich finde es ja sehr gut, dass Jens #Spahn nun auch offen von „kulturell vermittelter toxischer Männlichkeit“ spricht – auch wenn ich befürchte, dass er damit nicht das Oktoberfest oder den Deutschlandtag der Jungen Union meint…
— Tim Dreyer (@TimDreyer92) 13.02.2023
Schlussendlich hat es Jens Spahn selbst zugegeben, weshalb sie solch eine populistische Rhetorik verwenden: Es geht darum Wahlen zu gewinnen und dieser Plan scheint aufzugehen.