Der Frühlingsbeginn markiert den Zeitraum im Leben von uns Menschen, welcher uns lehrt, dass keine Tage gleich bleiben und wir nicht auf ewig in ein und derselben Situation verharren werden. So liegen in der Natur Zeichen für uns Menschen, die uns zu verstehen geben sollen, dass wir uns in einem stetigen Wandlungsprozess befinden und wie wir Schicksalsschläge meistern können.
Im heiligen Quran heißt es, dass mit der Erschwernis die Erleichterung kommt (94:6). Die Saat gedeiht nicht allein durch die Sonnenstrahlen, sondern bedarf auch dem Regen, um wachsen zu können. So ist es auch mit uns Menschen, wir können nicht wachsen, ohne geprüft zu werden. Viele verfallen oftmals jedoch in ein Loch während bzw. nach der Prüfung.
Wenn gewisse Dinge im Leben von uns Menschen nicht nach Plan laufen, dann stimmt das uns Menschen oft sehr negativ und aus dieser Negativität finden wir oftmals nur schwer wieder heraus, wobei diese Situationen uns vielleicht lehren sollen, dass der Ausgang einer Sache nicht in unseren Händen liegt. Gott möchte uns dabei helfen, den Segen in einer Sache zu sehen.
Musa und Khidr
Er (swt) möchte uns lehren, dass wir die Dinge nicht oberflächlich betrachten sollen, sondern möchte Er (swt) uns durch all diese Situationen eine Einsicht mitgeben. So wie in der Geschichte des Propheten Musa (as) und Khidr (as). Wir sollen Dinge nicht nach dem äußeren Erscheinungsbild beurteilen, sondern in die Tiefen eintauchen. Denn auch wenn der Mensch immer wieder von Prüfungen und Schicksalsschlägen heimgesucht wird, die zunächst keinen Sinn zu ergeben scheinen, so lehrt uns Gott, dass Er (swt) der Allwissende ist und in allem eine Weisheit steckt. Und so heißt es: „Wir werden ihnen Unsere Zeichen am Gesichtskreis und in ihnen selbst zeigen, bis es ihnen klar wird, dass es die Wahrheit ist. Genügt es denn nicht, dass dein Herr über alles Zeuge ist?“ (Quran 41:53)
Wir leben in einem Zeitalter, in dem das Internet zu einem wesentlichen Bestandteil im Leben vieler Menschen geworden ist. Der Einfluss der Medien, insbesondere das Internet gewinnt mehr und mehr an Relevanz. Für viele Teile dieser Welt ist ein Leben ohne die digitale Welt undenkbar geworden. So sind die neuen und die kommenden Generationen sehr stark geprägt von dieser Welt. Doch so viele positive Seiten etwas auch haben mag, birgt es in den meisten Fällen dennoch eine Schattenseite. Alles im Leben hat Einfluss auf den Menschen. Die Welt ist geprägt von einer ständigen Veränderung. So findet Veränderung sowohl in der Außenwelt, als auch in der Innenwelt statt. Viele dieser Veränderungen finden jedoch oftmals ohne unsere Kenntnis statt, sie gehen unbewusst vonstatten.
Wir sind den medialen Reizen, die uns mit Millionen von Informationen versorgen, tagtäglich ausgesetzt. Doch fragen wir uns dabei auch, wie sich diese eigentlich auf uns auswirken und was diese mit uns machen? Diese mediale Welt, die uns tagtäglich nährt, stellt ein Fenster dar, aber eben ein Fenster mit einem ganz bestimmten Blick, durch den der Mensch aus den unterschiedlichsten Gründen mehr und mehr endsozialisiert und in vielen Fällen auch demoralisiert wird. Eine bestimmte Gruppe von Menschen schiebt man an den Rand der Gesellschaft, wiederum eine andere stellt man an den Pranger und währenddessen deklariert man vieles nur noch als „Einzelfall“.
Zwei Seiten der Medaille
Dabei wird dem Großteil der Menschen suggeriert, dass die eine Bevölkerungsgruppe der Ursprung allen Übels ist und auf der anderen Seite wird außer Acht gelassen, dass das Übel etwas ganz anderes ist und bei der Wurzel gepackt werden muss. Demnach müssen wir wissen und uns darüber bewusstwerden, was für einen Einfluss etwas auf uns hat und kritischer und wachsamer auf alles blicken, denn an einem Feuer kann man sich erwärmen aber gleichzeitig auch verbrennen. Und so wird dem Menschen etwas als glaubhaft verkauft, was in Wahrheit keine Glaubwürdigkeit hat.
Nach den im Westen dominierenden Vorstellungen ist mit der Aufklärung der Weg ins lichte Reich der Vernunft beschritten worden. Für den Klassiker der deutschen Soziologie Max Weber (1864-1920) gibt es jedoch so etwas wie eine “Nachtseite der Vernunft”. D. h. mit einer immer größeren Rationalität droht ihm zufolge der Umschlag in den Irrationalismus. Wie ist dieses Paradoxon zu verstehen? Nach Weber hat der sinnhaft handelnde Mensch auch ein Bedürfnis nach Sinn und somit nach Religion.
Wenn der Mensch sich seines Verstandes bedient, versucht er sein (ihr) Leben zu planen und zu organisieren. Er (bzw. sie) versucht seinen Tagesablauf möglichst rational zu gestalten, plant seine Karriere, seine Zukunft mit allen möglichen Versicherungen, d.h. so rational wie möglich, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Er (Sie) steht aber vor einem großen Problem, das seine (ihre) Vernunft nicht lösen kann: Die Gewissheit des Todes. Und der Tod droht jeden Sinn zu entwerten, d.h. er macht alles vernünftige Planen und Handeln letztlich sinnlos. Nur die Religion vermag dieses Dilemma letztlich zu lösen – sinnhaft zu Handeln und dem Leben und Handeln letztlich einen Sinn zu verleihen. Wenn aber die Religion schwindet, begibt sich der Mensch auf die Suche nach Ersatz. Dieser Ersatz ist offen für irrationale politische Ideologien. Weber hat übrigens auch die „Jagd nach dem Erlebnis“ oder die Suche nach dem ultimativen letzten „Kick“ vorhergesehen – in einer säkularisierten, „entzauberten“ Welt, in der die Menschen ihrem Handeln verzweifelt irgendeinen Sinn abgewinnen wollen.
Darüber wird man in Deutschland nur wenig wissen, denn das kommt in den deutschen Medien einfach nicht vor. Es geht um die ethnische Säuberung Palästinas im Zuge der Gründung des Staates Israel. Zum Verständnis des Kernkonfliktes im Nahen Osten hat der israelische (!!!) Historiker Ilan Pappe, Professor an der Universität Exeter, mit seinem Buch „Die ethnische Säuberung Palästinas“ einen wertvollen Beitrag geleistet.
Am 10. März 1948 endete die britische Verwaltung für Palästina. Pappe schildert, wie sich zwei Monate vorher im „Roten Haus“ in Tel Aviv, dem Hauptquartier der Untergrundmiliz Hagana, eine Reihe hochrangiger zionistischer Politiker trafen. Der Einladung David Ben Gurions, des späteren Ministerpräsident Israels folgten unter anderen z.B. Moshe Dayan (später Verteidigungs- und Außenminister) und Yitzchak Rabin (später Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger). Dabei wurde ein Plan zur Vertreibung der arabischen Bevölkerung beschlossen, der sogenannte „Plan Dalet“ (Plan D). Zu diesem Zeitpunkt war das Land nur zu etwa 10% im Besitz der jüdischen Einwanderer und sie stellten nicht einmal 1/3 der Einwohner.
Mit dem Plan D sollte das Land für eine endgültige jüdische Besiedelung „frei gemacht“ werden und dazu war den Planern wirklich jedes Mittel recht. Terror gegen die Zivilbevölkerung sollte die arabische Bevölkerung in Panik versetzen, sodass sie überstürzt ihre Heimat verlassen sollten. In der Tat kam es in der Folge zu Massakern wie in Deir Yasin. In dem Massaker von Deir Yasin metzelte man zwischen 100-300 Frauen und Kinder nieder. Der Kommandant des Angriffs auf Deir Yasin war der spätere Likud (der Partei Netanjahus)-Gründer und israel. Ministerpräsident Menachem Begin, der später dazu sagte: „Das Massaker von Deir Yasin hatte nicht nur seine Berechtigung – ohne den Sieg von Deir Yasin hätte es auch niemals einen Staat Israel gegeben.“
Es kann bei einer unparteiischen Herangehensweise eigentlich kein Zweifel darüber bestehen, dass das Auftreten des Propheten Muhammad (saws) einen historischen Fortschritt im Hinblick auf die Frauenrechte bedeutete – ungeachtet der Lage in der islamischen Welt heute, wo es unerlässlich ist, zunächst zwischen Religion und Tradition zu unterscheiden, es unterschiedliche lokale Traditionen gibt und Jahrhunderte des Kolonialismus mit allen Folgen von Unterentwicklung und Analphabetismus nachwirken. Der US-Historiker Pierre Crabites bezeichnete Muhammad sogar als den „wahrscheinlich größten Vertreter der Frauenrechte, den die Welt je gesehen hat.“
In einer Zeit, in der im damaligen Europa noch darüber diskutiert wurde, ob die Frau überhaupt über eine Seele verfüge, unterband er nicht nur die damalige Praxis auf der arabischen Halbinsel, neugeborene Mädchen zu töten. Frauen konnten dem Propheten den Treueeid (bai’ah) unabhängig von den Männern leisten. Diese freie Meinungsäußerung und Wahlmöglichkeit wurde den Frauen erst Jahrhunderte später im Westen zugestanden. Er gab den Frauen das Recht auf ihr eigenes Eigentum und Vermögen bzw. die freie Verfügbarkeit darüber.
In der BR Deutschland war es den Frauen noch im Jahr 1957 nicht gestattet, ein eigenes Girokonto zu führen. Weiterhin konnten die Frauen vor Gericht als Ankläger und Verteidiger auftreten – selbst gegen den eigenen Ehemann. Der Prophet verurteilte es, wenn Frauen einen Mann gegen ihren Willen heiraten mussten und erklärte solche Ehen für ungültig. Die Frauen erhielten das Recht zu arbeiten, wenn sie denn darauf angewiesen waren, und sie hatten dann das Recht auf dieselbe Bezahlung. Dieses Prinzip des gleichen Lohns für die gleiche Arbeit ist bis heute nicht im Westen verwirklicht.
Am 15. März 2019 starben 51 unschuldige Menschen (Kinder, Frauen und Männer) in Christchurch (Neuseeland) durch einen Rechtsterroristen. Mit einem Sturmgewehr ermordete er sie kaltblütig, während sie sich zum Freitagsgebet versammelt hatten. Der Jüngste unter ihnen war gerade einmal drei Jahre alt und der Älteste unter ihnen 71 Jahre. Der Terroranschlag, wurde auf zwei Moscheen ausgeübthinterließ neben den Opfern auch viele Verletzte und gebrochene Herzen zurück. Eines der ersten Opfer, denen der Rechtsterrorist das Leben nahm, grüßte diesen zuvor noch, indem er ihm sagte „Hello Brother“. Der Mann in der Moschee ging vom Guten aus und starb in Frieden, weil der Frieden in seinem Herzen war. Der Islam ist eine Religion des Friedens, was uns immer wieder durch solche Menschen gezeigt wird, die den Frieden in ihren Herzen tragen, egal wie die äußeren Umstände auch aussehen mögen.
In Neuseeland galt die meiste Aufmerksamkeit den Verstorbenen und ihren Hinterbliebenen. Man wollte dem Terroristen nicht noch mehr Aufmerksamkeit geben, als er bereits bekam. Dieser Tag in Christchurch darf nicht in Vergessenheit geraten, weil er uns zeigt, wozu hasserfüllte Ideologien imstande sind. 51 Menschen starben durch den Hass eines Menschen. Neuseeland hat uns durch diesen Akt gezeigt, wie man mit Empathie den Menschen begegnet und es als Selbstverständlichkeit zu sehen, das Land zu einem Ort der Sicherheit für alle Bürger/innen machen zu wollen.
Mögen die Opfer in Frieden ruhen und Gott den Hinterbliebenen viel Kraft und Geduld geben.
“Betretet sie in Frieden und in Sicherheit.” Quran (15:46)
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