Es ist nicht zu erwarten, dass es in den „Qualitätsmedien“ ein großes Gedenken geben wird. Im März jährt sich der 20. Jahrestag des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der USA gegen den Irak zum 20. Mal. Auch dieser US-Angriffskrieg wurde mit zahlreichen Lügen eingeleitet. In diesen Tagen jährte sich die Rede des damaligen US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat, bei der er ein kleines Fläschchen hochhielt, um eine angebliche Bedrohung durch den Irak darzustellen. Seine ganze Show wurde später als eine Aneinanderreihung von Lügen entlarvt. Hatte dies irgendwelche Konsequenzen?
Haben diese Lügen deutsche Politiker und Qualitätsmedien, die zu Kriege führten, interessiert? Scott Ritter, ehem. US-Offizier und UN-Inspektor, äußerte sich dazu wie folgt: „Alles Lügen. Aber die Mainstream-Medien wiederholten seine Worte als eine Art Evangelium und die westliche Bevölkerung schluckte es, als wäre es als Manna vom Himmel gefallen. Mein Land und seine Verbündeten zogen in einen Krieg, auf der Grundlage von Lügen… Die Präsentation von Powell schuf einen Präzedenzfall für staatliche Lügen, eine Politik, die von den USA und weiten Teilen der westlichen Welt bis heute verfolgt wird.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Die aktuelle Manifestation dieses Präzedenzfalls spielt sich derzeit vor den Augen der Welt ab, wenn man auf den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine blickt. Wie im Fall des Irak und seinem angeblichen Anthrax, führen die USA eine Koalition fügsamer Partner an, die jetzt ähnliche Lügen über Russland verbreiten. Sei es durch das Ignorieren der Gründe über die russische Entscheidung in die Ukraine einzumarschieren und dies als “nicht provozierten Akt der Aggression” zu bezeichnen, bis hin zur Unterstützung für die ukrainische Version des “Butscha-Massakers”…
Colin Powell mag zwar nicht mehr unter uns sein, aber sein Vermächtnis lebt als das Fundament der Lügen weiter, auf dem die USA alles aufgebaut haben, was sie seit diesem schicksalhaften Tag vor zwanzig Jahren gesagt und getan haben.“ Scott Ritter täuscht sich hier – US-Kriegslügen gab es bereits lange vor dem Irak-Krieg. Man denke etwa an den sogenannten Tonkin-Zwischenfall, der als Begründung für den Vietnam-Krieg diente. In allen westlichen Mainstream-Medien wurde damals die amerikanische Version wiedergekäut, dass nordvietnamesische Schiffe zuerst feuerten, was sich später als Lüge herausstellte. Doch bleiben wir beim Irak.
Mehr Todesopfer
Wie viele Todesopfer der US-Angriffskrieg gegen den Irak wirklich gefordert hat, und das durch ihn ausgelöste Chaos unter der Zivilbevölkerung wirklich genau gefordert hat, ist nach wie vor unklar. Während die meisten Schätzungen zwischen 150.000 und einer halben Million Toten schwanken, errechnete das angesehene Medizinfachblatt “Lancet” über 650.000 “zusätzliche Todesfälle”. Dabei wird auch die zerstörte Infrastruktur und das Gesundheitssystem mit berücksichtigt. Ein weiteres Problem für eine genaue Schätzung der Todeszahlen ist der massive Einsatz radioaktiver Munition durch die US-Armee, der die Zahl der Leukämieerkrankungen v.a. unter Kindern im Südirak erhöhte. Es sterben somit immer noch Menschen an den Folgen dieses Krieges.
Diejenigen, die heute lautstark die Zerstörung ukrain. Infrastruktur als „Terrorismus“ anprangern, schwiegen, als man die irakische Infrastruktur zerbombte. Nicht nur das. Zahlreiche deutsche Politiker (wie die damalige Oppositionsführerin Angela Merkel) unterstützten und reisten zu US-Präsident George W. Bush nach Washington und drängten dazu, dass sich Deutschland an diesem völkerrechtswidrigen Krieg beteiligen sollte. Das Gebot der Gleichbehandlung im Rechtswesen gebietet normalerweise, dass solche Unterstützung völkerrechtswidriger Kriege vor Gericht landen, ansonsten sind die derzeitigen Verfahren gegen „Putinversteher“ eindeutige politische Prozesse.
Seymour Hersh ist nicht irgendein Journalist, er ist eine lebende Journalistenlegende. Weltberühmt wurde er 1969, als er das Massaker der US-Armee in My Lai (Vietnam) aufdeckte. Dafür erhielt der langjährige Mitarbeiter bei „The New Yorker“ den Pulitzer-Preis. Im Jahr 2004 machte Hersh den Folterskandal von Abu Ghraib öffentlich. Letzten Mittwoch (am 8.2.23) veröffentlichte der US-Journalist die Ergebnisse seiner Recherche zum Anschlag auf Nord Stream 2 auf seinem Blog. Und diese haben es in sich, denn demnach sind die USA für den Anschlag verantwortlich.
Russlands Schuld vom Tisch
Hersh zufolge haben US-Taucher im Rahmen einer NATO-Übung (BALTOPS) Sprengstoff unter der Nord Stream Pipeline platziert. Nach den Recherchen von Hersh spielte der nationale Sicherheitsberater der USA, Sullivan, bei der Erstellung des Sabotageplans eine Schlüsselrolle. Die Entscheidung zur Sprengung von Nord Stream 2 traf demnach US-Präsident Biden persönlich nach einer geheimen Diskussion mit dem nationalen Sicherheitsteam. Hersh bezieht sich auf eine anonyme Quelle, die aller Wahrscheinlichkeit nach in der CIA zu suchen ist.
Das ist nun so überraschend nicht, denn schließlich hat Biden öffentlich geäußert, dass man dieses Projekt verhindert. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat vor kurzem mitgeteilt, dass sie nicht mehr dem Verdacht nachgehe, dass Russland seine eigenen Leitungen selbst gesprengt habe, wie dies ursprünglich von deutschen Medien und US-hörigen Politikern behauptet wurde. Dass die Spuren nach Washington führen, dürfte jedem klar sein, der sich näher mit der Geschichte von Nord Stream 2 befasst hat. Die Bundesregierung hat an einer Aufklärung offensichtlich wenig Interesse, sondern vernebelt. Die Zündung der Sprengsätze soll durch eine akustische Boje erfolgt sein, die eine Folge niederfrequenter Töne abgegeben haben soll, die sich von den üblichen Hintergrundgeräuschen klar unterscheiden müssen. Diese Signale müssten von den zahlreichen Mikrofonen, die in der Ostsee hängen, im entsprechenden Zeitraum aufgezeichnet worden sein, denn Schall breitet sich unter Wasser gut über Hunderte von Kilometern aus. Das ließe sich also leicht überprüfen.
Wenn Unrecht zu Recht wird
Doch es ist mehr als zweifelhaft, ob die Bundesregierung überhaupt dran interessiert ist. „Wer greift uns hier gerade an?“ titelte die Bild-Zeitung nach dem Anschlag. Russland hat Deutschland nicht angegriffen, aber deutsche Regierungsmitglieder sprechen davon, dass sie sich im Krieg mit Russland befinden. Wenn sowas an die Öffentlichkeit kommt, dass die USA Deutschland angriff, wäre das ein herber Schlag für die ganze deutsche Außenpolitik.
Die deutschen „Qualitätsmedien“ sind daher in fast allen Artikeln zu der Hersh-Recherche bemüht, die Glaubwürdigkeit des einst hochgelobten Journalisten zu erschüttern und das Dementi der US-Regierung herauszustellen, als wäre die US-Regierung eine letzte moralische Instanz. Die Bundesregierung geht in ihrer unwürdigen Kriecherei offenbar so weit, dass sie trotzdem schweigen und ggf. sogar Unrecht zu Recht deklarieren würde, selbst wenn die Urheberschaft der USA zweifelsfrei öffentlich feststünde.
Bild: Der ehem. polnische Außenminister Sikorski bedankte sich bei Twitter kurz nach dem Anschlag bei den USA.
Die herzzerreißenden Bilder und Videos vom Erdbeben der Türkei und in Syrien bewegen aktuell die muslimische Welt und ihre Verbündeten.
Wir vom Spektrum Islam-Team sprechen allen Opfern und Angehörigen viel Kraft, Geduld und unsere Anteilnahme aus. Mögen die Seelen beim Schöpfer der Welten auf Seine Gnade treffen.
Ein Erdbeben in diesem Ausmaß zeigt uns allen wieder einmal, von einem Moment in den Anderen, wie vergänglich diese Welt doch ist, wie schnell unser aller Leben enden kann und wie wichtig es ist die verbleibende Zeit im hier und jetzt für das beste einzutauschen, für das es sich lohnt das geliehene Leben zu sterben.
In der Nacht auf Montag, den 6. Februar erschütterten Erdbeben mit einer Stärke von 7,7 und am Morgen mit einer Stärke von 7,6 den Südosten der Türkei und die Grenzbereiche Syriens. Erdbeben, wie es sie in dieser Stärke schon ziemlich lange nicht mehr gegeben hat.
Die Auswirkungen und Nachbeben waren in der ganzen Türkei, Syrien, Palästina und Libanon zu spüren. Ganz besonders viele Flüchtlinge waren in den Gebieten, um sich vor dem Krieg zu retten. Es gibt Tausende Tote und unzählige Verletzte, deren Zahlen in den nächsten Tagen noch einige Male nach oben korrigiert werden.
In solchen Fällen rückt die Menschheit näher und jedes Land bietet Hilfe in finanzieller, humanitärer oder ähnlicher Form an. Länder wie Nordkorea, Libanon, Griechenland, Indien, Japan und Taiwan sind nur ein Teil von den Ländern, die die Türkei unterstützen. Deutschlands Hilfe nimmt die Türkei sicherlich auch dankend an, aber an ihren Mitteln, die sie bereitstellen, sieht man, dass es für die deutsche Regierung lohnender ist, den Krieg in der Ukraine zu finanzieren statt Menschenleben zu retten.
Im Gegensatz dazu steht die deutsche Bevölkerung, die unermüdlich finanzielle und humanitäre Hilfe schickt.
Die ersten, die mitunter Hilfe an Syrien und Türkei sandten, waren der Iran und Russland, die Feinde des Westens. Im Interview dankte der stellvertretende syrische Verkehrsminister dem Iran ausdrücklich für die humanitäre Hilfe, er betonte, dass der Iran immer die Ersten seien, die Hilfe und Unterstützung böten.
Die Hilfe des Westens gegenüber Syrien ist leider nicht nennenswert. Die Hilfe an die Türkei ist vollkommen notwendig und hilfsbereit, aber wenn es um Menschlichkeit geht, muss Syrien geholfen werden.
Von wem man keine Unterstützung oder Hilfe bekommt, sind die Menschengruppen, die jedes menschliche Gefühl wie Liebe, Mitgefühl, Trauer und Beistand verloren haben.
Charlie Hebdo, die Satirezeitung in Anführungszeichen, die auf Verletzte mit Füßen tritt, hat nun erneut nach einem Erdbeben eine Karikatur rausgehauen, die ihresgleichen sucht.
Das Bild besteht aus zerstörten Hochhäusern und Schutt. Darauf die Schrift:
Jetzt brauchen wir nicht einmal mehr Panzer schicken.
Warum erneut? Da sie 2016 beim Italien-Erdbeben die Verstorbenen unter den Mauern als Lasagne und die Opfer als Nudeln mit Tomatensoße betitelten.
Sie selbst bettelten um Mitleid, als es um #jesuisCharlie ging. Aber Menschenfeinde sind nicht fähig, das Leid eines anderen zu empfinden. Ihre Herzen sind aus Stein und ihre Gedanken nur aus Feuer.
Am dritten Tag nach den verheerenden Erdbeben der Stärke 7,7, die die Grenzregion der Türkei und Syrien getroffen haben, überschritt die Zahl der Todesopfer 12.800 Menschen*. Das Beben, das als das tödlichste seit fast 25 Jahren gilt, zählt zu den stärksten seit es Aufzeichnungen gibt in der Region. Weitere Todesopfer werden voraussichtlich während der laufenden Rettungs- und Bergungsbemühungen hinzukommen.
Bis zu 23 Mio. direkt von den Erdbeben betroffen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass bis zu 23 Millionen Menschen direkt von dem Erdbeben betroffen sind, darunter 1,4 Millionen Kinder. Laut einer Schätzung der WHO könnte die Zahl der Todesopfer auf bis zu 30.000 steigen. Direkt betroffen sind 10 Provinzen der Türkei, in denen jetzt mehr als 11 Tausend Gebäude zerstört sind und der Nordwesten Syriens. Zehntausende Menschen in beiden Ländern erlitten Verwundungen und Hunderttausende sind jetzt obdachlos und kämpfen darum, bei den eisigen Wintertemperaturen zu überleben.
Die Zahl der Todesopfer hätte eingedämmt werden können
Naturkatastrophen sind unvermeidbar, aber Dank des heutigen wissenschaftlichen Fortschritts, nicht ganz unberechenbar. Und so warnten Wissenschaftler und Ingenieure schon seit längerem, dass ein großes Erdbeben in der Region unvermeidlich sei und dass der Wohnungsbestand und die öffentliche Infrastruktur dieser Gefahr gemäß angepasst und umgebaut werden müssten, um die Menschenleben möglichst zu schützen, die in der Region leben. Leider blieben jegliche Warnungen und Anträge in der Türkei unbeachtet und so ist festzuhalten, dass die massive Zahl der Todesopfer und die große Zerstörung zumindest eingedämmt hätte werden können, würde der Regierung das Geld nicht mehr am Herzen gelegen haben, als das Leben und Wohlergehen der Bevölkerung.
Auch bei den Rettungs- und Bergungsbemühungen waren und sind die Betroffenen teilweise auf sich allein gestellt gewesen und selbst zwei Tage nach dem Beben hatten viele Menschen keinerlei Unterstützung oder Hilfen von öffentlicher Stelle erhalten. Familienmitglieder waren und sind bei der Suche nach ihren Liebsten auf sich selbst gestellt. Möglicherweise ändert sich diese Misere in den kommenden Tagen, da – zumindest der Türkei – Hilfe aus vielen Ländern zugestanden.
Geopolitik über Menschenleben
In Anbetracht dessen, dass das Leid keinen Unterschied zwischen den Menschen macht, stellt uns dieses Beben erneut beispielhaft dar, dass es insbesondere den imperialistischen Westmächten nicht um humanitäre Hilfe geht, sondern weiterhin um geopolitische Interessen in der Region. Denn die Hilfe, die der Türkei zugesagt wurde, bleibt für Syrien vom Westen gänzlich aus. Schlimmer noch: Trotz der verheerenden Lage, wird an den Sanktionen gegen Syrien festgehalten. Dies wird die Krise nur noch weiter verschärfen und weiteren Tausenden Menschen das Leben kosten.
Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, machte deutlich, dass die Biden-Administration die Katastrophe als eine Gelegenheit sah, ihre Regimewechseloperation wiederzubeleben und mehr Geld und Hilfe an ihre Stellvertreterkräfte zu leiten. „Es wäre ziemlich ironisch – wenn nicht sogar kontraproduktiv -, wenn wir uns an eine Regierung wenden würden, die ihr Volk im Laufe von einem Dutzend Jahren brutalisiert hat“, sagte Price am Montag gegenüber Reportern. Er verwies auf „humanitäre Partner vor Ort“, die Hilfe leisten könnten.
Seit 2011, beginnend unter der Obama-Administration, haben die USA einen Bürgerkrieg in Syrien befeuert, der darauf abzielt, die Regierung von Präsident Bashar al-Assad zu stürzen. Durch den Krieg wurden 13 Millionen Syrer vertrieben, darunter 6,7 Millionen Flüchtlinge, von denen viele in rudimentären Lagern und unzureichendem Wohnraum auf beiden Seiten der Grenze in der erdbebenbefallenen Region leben. Mehr als eine halbe Million Syrer wurden in dem mehr als zehnjährigen Krieg getötet. Sie waren und sind unbedeutend im Bestreben der USA und ihrer Verbündeten ihre Hegemonie in der Region zu etablieren und die Ressourcen des Landes einzunehmen – so wie sie es in vielen anderen Ländern des sogenannten Nahen Ostens bereits tun.
Ein Geben und Nehmen
In Hinblick auf die Türkei hat die US-Regierung ihre Hilfe zugesagt, ebenso wie Deutschland und andere Länder, darunter eine israelische Hilfsflotte. Man kann jedoch sicher sein, dass man auch diese Hilfestellung als Gelegenheit nutzt, um ihre geopolitischen Interessen gegen Ankara geltend zu machen. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die ablehnende Haltung der Türkei bzgl. des NATO-Beitritts von Finnland und Schweden. Der Standpunkt der Türkei in Bezug auf die israelischen Aggressionen gegenüber den Palästinensern. Und auch die wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen zu Russland, wodurch Erdoğan versuchte, im Ukrainekrieg zu vermitteln, um die Eskalation, die vom Westen vorangetrieben wird, nicht zu unterstützen.
Letztendlich enthüllt die Erdbebenkatastrophe erneut die Heuchelei des amerikanischen Imperialismus und verdeutlicht, dass ihr Eingreifen in die Souveränität anderer Staaten nicht dem Anspruch entspringt, Menschenrechte oder demokratische Werte zu verteidigen.
Die Menschen brauchen Soforthilfe
Die US- und EU-Sanktionen gegen Syrien müssen sofort aufgehoben werden und die Regimewechseloperationen müssen beendet werden. Die Menschen benötigen Soforthilfe und es muss sichergestellt sein, dass Hilfsgüter die Betroffenen erreichen. Nachhaltig müssen die besagten Erdbebenregionen von den Regierungen aufgearbeitet und gestärkt werden, um künftig eine solche humanitäre Katastrophe zu verhindern. Ein Beben wird seit langem u.a. für die Millionen-Metropole Istanbul mit verheerenden Folgen vorausgesagt. Es bleibt zu hoffen, dass man aus diesem Erdbeben Lehren zieht und nun Vorkehrungen für die Zukunft trifft.
Mögen die Verstorbenen ihren Frieden gefunden haben und den betroffenen Menschen alsbald Abhilfe zukommen.
*Zeitpunkt des Verfassens: 08.02.2023, Aktualisierung am 09.02.2023 um 11:27
Die Bundesregierung will es nicht wahrhaben: Wir erleben z.Zt. das letzte Aufbäumen einer unipolaren Epoche. Unter einer unipolaren (auch: monopolaren) Weltordnung versteht man eine Weltordnung, bei der ein Staat alle anderen dominiert.
Nach dem dramatischen Zusammenbruch des Warschauer Pakts und der Auflösung der Sowjetunion 1989-1991 waren die USA – militärisch und ökonomisch – die alleinige und unangefochtene Weltmacht. Der damalige US-Präsident George Bush (Sr.) verkündete 1990 eine neue Weltordnung unter Führung der USA. Bereits mit dem Angriff einer von den USA geführten Militärallianz auf den Irak am 16.1.1991 demonstrierte man die Bedeutungslosigkeit der bisherigen Supermacht Sowjetunion. Die Demütigungen für den Nachfolgestaat Russland sollten anhalten. Als sich der damalige russ. Außenminister Primakow 1999 im Flugzeug auf dem Weg zu einem Staatsbesuch in Jugoslawien befand, informierte ihn die NATOer, dass die NATO in Kürze mit Luftangriffen auf Belgrad startet. Der russ. Außenminister musste umkehren. Bei einem dieser Bombenangriffe traf man u.a. die chinesische Botschaft in Belgrad. Heute weiß man, dass dies kein Versehen gewesen ist. Die USA machten deutlich, dass sie sich an keine internationalen Regeln mehr halten würden, über die UNO in ihrer Machtlosigkeit wurde (z.B. 2003) gespottet. Das Project of a New American Century (PNAC) stellte klar, dass alle Länder, die sich der neuen Weltordnung widersetzten, mit Krieg überzogen werden würden.
Mit Putin die Wende?
Nach dem Sturz Gaddafis in Libyen, bei dem die USA eine UNO-Resolution missbrauchten (Flugverbotszone zum angeblichen Schutz von Zivilisten, danach bombardierte nur die NATO einseitig Regierungstruppen), machte Russland (das in der UNO der Flugverbotszone zugestimmt hatte) deutlich, dass es getäuscht worden war und dass dies das letzte Mal gewesen sei. In Russland hatte Putin den Staat reorganisiert und den Zerfall verhindert.
Als die USA den Versuch starteten in Syrien das libysche Szenario zu wiederholen, vereitelte dies Russland. Russland stellt sich inzwischen der US-geführten Weltordnung offen entgegen. Die USA und Europa befinden sich ökonomisch im Niedergang. Die Bemäntelung von westlichen Interventionen mit Demokratie und Menschenrechten wird außerhalb Europas kaum mehr ernst genommen, denn die USA haben bspw. wiederholt demokratisch gewählte, aber nicht ausreichend freundliche Regierungen in Lateinamerika, Asien und Afrika gestürzt. Die VR China ist dabei, die USA in Kürze ökonomisch als stärkste Wirtschaftsmacht abzulösen; auch militärisch ist China erstarkt. Die VR China ist de facto mit Russland verbündet. Weiterhin treten andere aufstrebende Staaten – wie Indien, Mexiko, oder Brasilien – zunehmend selbstbewusst auf, organisieren sich in eigenen Zusammenschlüssen (BRICS), lehnen sich z.T. an Russland und China an und hören nicht mehr auf US-Anweisungen.
Scholz nicht mit Ruhm bekleckert
So hat sich Bundeskanzler Scholz bei seiner jüngsten Lateinamerika-Reise eine Abfuhr bei dem Versuch geholt, weitere Staaten für die Unterstützung der Ukraine zu gewinnen. Die Reaktion des neuen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula war dabei besonders barsch. Lula lehnte jede Beteiligung am Krieg ab, auch eine indirekte, will also auch keine Munition für deutsche Leopard-Panzer bereitstellen. Mehr noch: Lula sagte, dass zu einem Krieg immer zwei gehörten – es sei nötig, über die Ursachen zu sprechen, auch über die Rolle der Nato und Europas. Dann forderte Lula noch Verhandlungen unter Beteiligung Chinas. Der Bundeskanzler war mit der Situation überfordert – ein diplomatisches Fiasko seiner Lateinamerika-Reise.
Wann wird die Bundesregierung endlich die neuen Realitäten wahrnehmen und ihnen Rechnung tragen? Die USA nutzen den Ukraine-Krieg z.Zt. offenbar auch dazu, sich ökonomischer Konkurrenten in Europa zu entledigen. Eine “Führungsrolle in der Dienerschaft” (Habeck) gegenüber den USA garantiert nur den Niedergang. Deutschland muss endlich seine Souveränität erlangen und entsprechend seinen eigenen Interessen handeln, statt sich den USA zu unterwerfen.
Vor Kurzem reiste eine Delegation ukrainischer Asow-Faschisten nach Israel und wurde dort auch offiziell empfangen. Männer wie der Asow-Chefideologe Andrij Bilezkij, der von einer rassenreinen Ukraine schwadroniert, können im rassistischen Zionismus eine geistesverwandte Bewegung erblicken. Immerhin steht die israel. Regierung auch der deutschen „Qualitätsmedien“ so weit rechts wie wohl kaum eine andere. Der Umstand, dass in unserer Zeit immer mehr europäische Rechtsextremisten nach Israel pilgern, ist für uns ein Anlass, auf ein kaum bekanntes Kapitel in der Geschichte hinzuweisen, nämlich auf die umfangreiche Zusammenarbeit zwischen Nazis und Zionisten.
Was wohl viele für kaum möglich halten und für sie als unglaubwürdig klingt, ist allerdings historisch belegbar, denn Nazis und Zionisten hatten in einem für sie zentralen Thema das gleiche Interesse: Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, waren doch sowohl Nazis als auch Zionisten daran interessiert, dass die Juden Deutschland verließen.
Die Nazis wollten Deutschland aufgrund ihres Rassenwahns „judenrein“ haben und die Zionisten wollten, dass die Juden Deutschland verließen, sodass sie nach Palästina kommen könnten, um dort zur Errichtung eines jüdischen Staates beizutragen. Chaim Weizmann, der spätere 1. Präsident Israels, führte daher schon 1912 in einer Rede in Berlin aus, dass in Deutschland zu viele Juden leben würden u. dies sei für das deutsche Volk nicht mehr zu verkraften (Vgl. Lenni Brenner: “Zionismus und Faschismus”). Sogar die Wochenzeitung “Die Zeit” fand es vor einigen Jahren verwunderlich, dass sich “manche zionistische Funktionäre unmittelbar nach 1933 zustimmend zu den völkischen Grundsätzen des Hitler-Regimes geäußert haben…” (http://www.zeit.de/1989/42/nazis-mit-zionisten)
Zionisten Hand in Hand mit Nazis
Ein führender Zionist, Georg Kareski, äußerte sogar seine Zustimmung zu den Nürnberger Rassegesetzen: “Seit vielen Jahren halte ich eine klare Trennung des kulturellen Lebens zweier Völker, die in einer Gesellschaft leben, für ein friedliches Nebeneinander unabdingbar. Ich habe eine solche Trennung, die auf der Grundlage der Achtung der fremden Kultur beruht, lange unterstützt. Die Nürnberger Gesetze vom 15. September 1935 scheinen mir, unabhängig von ihren Verfassungsbestimmungen, ganz und gar auf dem Weg für eine gegenseitige Achtung der Selbständigkeit und Getrenntheit jedes Volkes zu liegen.” (vgl. ebenda)
Der US-Historiker Francis R. Nicosia hat in einer umfangreichen Studie belegt, dass nicht nur zionistische Umschulungslager durch die Nazi-Behörden gefördert wurden, sondern auch Lehrer aus Palästina Einreisebewilligungen erhielten, damit Berufsumschichtungsprogramme, die für die Ansiedlung deutscher Juden in Palästina notwendig waren, realisiert werden konnten. Gefördert wurde darüber hinaus die Einrichtung spezieller jüdischer Schulen, wobei gleichzeitig Druck auf die Eltern ausgeübt wurde, damit sie ihre Kinder aus den Staatsschulen herausnahmen. Die deutschen Juden, das war das Ziel dieser Politik, sollten aufhören, sich als Deutsche zu fühlen und statt dessen ein jüdisch-nationales Selbstverständnis entwickeln (vgl. ebenda). Die Interessenidentität führte im ökonomischen Bereich im Sommer 1933 zum sogenannten Haavara- Abkommen, das den Kapitaltransfer zwischen Deutschland und Palästina regelte.
Ein kleiner, extrem fanatischer Teil der Zionisten ging sogar soweit, 1941 den Nazis anzubieten, auf deutscher Seite in den Krieg einzutreten, da man hoffte, auf diese Weise die Errichtung des „historischen Judenstaates auf nationaler und totalitärer Grundlage, der in einem Vertragsverhältnis mit dem Deutschen Reich stünde“, erreichen zu können. Brisant ist, dass auch Izhak Schamir, ehemaliger Premierminister Israels, sich einer dieser Gruppierungen angeschlossen hatte.
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